Siehst du, was ich sehe?
NoBackPain
Copyright © 2019 Nobackpain.dk v. Linda & Palle Thilqvist
nr. 3. april 2019
Trainings- Handbuch Teil 2
Der Reiter
art2ride
Classical Foundation Training
Der Einfluss des Reiters auf das Pferd
Lies mehr dazu auf Seite 15
Lies mehr dazu auf Seite 3
Willkommen
Das Magazin erscheint jetzt auf Dänisch, Englisch und Deutsch. Alle arbeiten auf freiwilliger Basis, um das Wissen über eine bessere und angemessenere Ausbildung von Pferden zu verbreiten. Wir alle hoffen, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, dass mehr Pferde ein längeres und besseres Leben haben. Ich möchte allen danken, die Artikel schreiben und übersetzen. Ich finde es hervorragend, dass ihr das tun wollt. Ich bin stolz, glücklich und es wärmt mein Herz. Also ein großes Dankeschön an euch. Im Pferdesport wird sich in während meiner Lebenszeit wahrscheinlich nicht viel ändern, aber ich kann froh sein, dass ich die Möglichkeit habe, Menschen zu helfen, die Probleme mit ihren Pferden haben. Das Interesse, Pferde ohne Zwang und Gewalt auszubilden und zu helfen, wird immer größer. Ich bin sehr beschäftigt, weshalb das Magazin etwas später als erwartet erscheint. Aber ich bin glücklich!! Ich habe jetzt erlebt, wie Leute ihre Pferde wieder ins Training genommen haben, Pferde, die sie beinahe aufgegeben hätten. Das Interesse an Art2Ride wächst. Und es ist erstaunlich, das zu erleben. Wir können alle einen Unterschied machen und das sollten wir tun. Es ist nicht in Ordnung, dass Pferde mit übermäßig engen Nasenriemen, scharfen Gebissen und allen möglichen und unmöglichen Geräten gearbeitet werden. Die armen Pferde, die auf diese Weise trainiert wurden, schreien nach Hilfe. Es spielt keine Rolle, ob du noch so ein großer Fan von einem Reiters bist, es ist nicht in Ordnung, wenn seine Pferde blaue Zungen oder die Sporen wunde Stellen hinterlassen. Es ist auch nicht in Ordnung, wenn du anhand der Muskeln des Pferdes sehen kannst, dass es falsch trainiert wurde. Gebrochene Halslinien und ein „Hunters Bump“ sind nicht korrekt. Wenn der Rücken zwischen dem Widerrist und den Hüften hängt, ist das auch nicht in Ordnung. Öffne deine Augen und erkenne die Unterschiede. Es ist kein Mountainbike, mit dem wir uns befassen. Im Dressursport sieht man kaum Verbesserungeb und der isländische Sport ist jetzt genauso schlecht. Gewichte werden verwendet, um diese kleinen Pferde dazu zu bringen, ihre Beine höher zu heben. Die Reiter sitzen weit hinten auf den Lenden der Pferde, um einen besseren und spektakuläreren, künstlichen Gang zu erzielen. Schau dir diese armen Pferde an, sie hängen doch durch oder nicht? Wie angenehm mag das für das Pferd sein? Es tut mir so leid für diese kleinen, klugen Pferde. Manchmal fühlt es sich an, als wäre es „Mission Impossible“. Aber es bleibt nichts anderes zu tun, als weiterzumachen. Ich kann jedoch genießen, dass meine eigenen Pferde immer besser werden. Kissing Spines, frühere Verletzungen usw. spielen keine Rolle, sie werden immer besser. Ihre Gänge haben sich verändert, ebenso wie ihr Geist und ihre Freude an der Arbeit. Es ist jetzt eine wahre Freude, mit ihnen zu arbeiten. Ich hoffe, dass viele andere dies mit ihren eigenen Pferden erleben werden. Und vielleicht kann das Magazin eine Art Hilfe sein. Neben dem Magazin ist es möglich, noch mehr über unsere Trainingsweise für Pferde nach Art2Ride’s Prinzipien auf www.nobackpain.dk zu erfahren Zu den Gründern von Art2Ride, William Faerber und Karen Losbaugh, gehört die Webseite art2ride Du kannst die Videos bezüglich dieses Trainings auf Art2Ride’s youtube-Kanal finden. Es gibt Hilfe in der Facebook-Gruppe Art2Ride Fans & Followers und in der Facebook-Gruppe Art2Ride Deutschland Und auf der Facebook-Seite Art2Ride Danmark IWenn du mehr über Sättel lesen möchtest, besuche die Webseite von Peter Horobin Die Webseite von Kriemhild Morgenroth’s website, wenn du in Europa lebst. Die Webseite von Karen Loshbaugh's website, wenn du in den USA lebst. Die Webseite von Karl Middleton's website, wenn du in England lebst. Die Webseite von Phil Maddox's website, wenn du in Neuseeland lebst. Viel Spaß Linda Thilqvist
Deutsche Übersetzung - Ann-Kristin Schneider
zur 3. Ausgabe des E-Magazins NoBackPain.
Gastautorin Tytti Vanhala – Art2Ride-Co-Trainerin Nächstes Kapitel des Trainings-Handbuchs für Art2Ride-Trainer
Gastautorin Karli Starman – Art2Ride-Co-Trainerin Worauf wir bei der Beobachtung von Pferden in Bewegung achten sollten
Gastautorin Charlotte Ravnbo – Zugelassene Physiotherapeutin und Pferde-Physiotherapeutin Der Einfluss des Reiters auf das Pferd
Linda Thilqvist – Art2Ride-Co-Trainerin Woran wir als Reiter denken sollten, wenn wir auf ein Pferd steigen
Lies mehr dazu auf Seite 29
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Lies mehr dazu auf Seite 25
2.1.2. Unterentwickelte Oberlinien-Muskulatur, aber ansonsten gesund Das ist der Zustand, mit dem du sehr wahrscheinlich starten wirst. Man könnte ihn auch den „Nullpunkt“ nennen. Das heißt, das Pferd hat keine Muskelmasse und -kraft in der Oberlinie entwickelt, aber auch keine chronischen Verletzungen oder Krankheiten. Der Unterhals ist wahrscheinlich überentwickelt, während der Oberhals dünn und kurz im Vergleich ist. Abhängig von dem Körperbau ist der Widerrist entweder praktisch nicht vorhanden oder sehr scharfkantig und ohne Muskulatur. Die Schultern sind sehr nah am Widerrist und der Brustkorb wird nicht durch die Sägemuskeln angehoben. Dem Rücken mangelt es an Muskulatur und er ist entweder im Hohlkreuz und hängt durch oder er ist normal bis gerade, abhängig vom vorherigen Training und dem Körperbau des Pferdes. Es könnte sich ein deutlicher Höcker oben auf der Kruppe zeigen, bedingt durch den Mangel an Muskulatur sowohl am Rücken als auch an den Hinterbeinen. Die Lenden sind meist auch eingefallen durch den Mangel an Rücken- und Bauchmuskeln. Die Bauchhöhle hängt meistens und ist ausgedehnt, aufgrund des Kraftmangels der Bauchmuskulatur.
TYTTI VANHALA ART2RIDE ASSOCIATED TRAINER 2. Das Wohlergehen des Pferdes Das nächste Kapitel des Trainings-Handbuchs für Art2Ride-Trainer behandelt den Einstiegspunkt und worüber du nachdenken solltest, bevor du anfängst zu trainieren. 2.1. Physischer Zustand Bevor du anfängst, dein Pferd zu trainieren, ist es wichtig zu beurteilen, wo es sowohl physisch als auch mental steht. Du musst über alle chronischen Probleme Bescheid wissen, bevor du anfängst, weil diese dein Training beeinflussen werden und festlegen, wie vorsichtig und sorgfältig du vorangehen solltest. Wenn nötig, sollten Tierärzte, Körperarbeiter, Osteopathen, Chiropraktiker, Hufschmiede etc. konsultiert werden. Stelle sicher, dass jeder, den du einsetzt und um eine Behandlung deines Pferdes bittest, vernünftig akkreditiert ist und einen guten Ruf und eine erwiesene Fähigkeit darin hat, was er tut. 2.1.1. Das gut bemuskelte Pferd Mit einem Pferd zu beginnen, das eine bereits gut bemuskelte Oberlinie und keine gesundheitlichen Probleme hat, ist natürlich die ideale Situation. Dieser Typ Pferd hat eine gut entwickelte Oberhals- und Rückenmukulatur. Die Bauch- und Sägemuskeln sind straff und kräftig. Der Rücken ist normal bis gerade und hängt nicht übermäßig durch. Der Unterhals bleibt entspannt und sogar wenn diese Muskeln benutzt werden würden, wenn das Pferd nach oben und um sich schaut, sollte sich der Unterhalts nicht übermäßig hervor wölben. Diese Art Pferd sollte keine Schwierigkeiten darin haben, damit anzufangen, sich zu dehnen und es wird sich viel schneller weiterentwickeln, als ein Pferd mit Grunderkrankungen oder fehlender Muskulatur.
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"Trainings- Handbuch Teil 2"
2.1.3. Gebrochene Halslinie Wenn ein Pferd systematisch in eine aufgerichtetere Haltung gezogen wurde, ohne die Unterstützung der Oberlinien-Muskulatur, und konstant hinter der Vertikalen gearbeitet wurde, überdehnen sich allmählich die Bänder entlang der Wirbel und verursachen das Erscheinen eines „Bruches“ in der Halslinie des Pferdes. Das ist ein ernstzunehmender Fehler, denn solange die Bänder überdehnt sind und die Halslinie gebrochen ist, ist die korrekte Verbindung zwischen Hinter- und Vorderhand nicht möglich. Demnach kann sich das Pferd mit seinem Körper nie in Balance befinden, geschweige denn versammelt sein. Es gibt dann eine Art Kurzschluss in dem System und die Bewegungs-Welle von hinten nach vorn kann nicht durch das ganze Pferd verlaufen. Die überdehnten Bänder wieder zu reparieren, benötigt sehr viel Zeit (über ein Jahr oder sogar länger), sehr konsistente Arbeit und weiche Hände, die nur einen sehr leichten Kontakt halten. Selbst, wenn die Halslinie wieder normal ist, wird ein Pferd, das auf diese Weise überdehnt wurde, sehr einfach selbst bei leichtestem Kontakt wieder dazu übergehen, sein Genick zu überdehnen, wenn es die Arbeit als schwierig empfindet oder sein Körper steif ist. Ein anderer Hinweis, dass eine gebrochenen Halslinie vorliegt, ist eine Überentwicklung der Muskulatur nur im Bereich des zweiten bis vierten Halswirbels. Nur die Muskeln an dieser Stelle treten dann hervor, während der Rest der oberen Oberlinie unterentwickelt ist.
Gut bemuskeltes Pferd
2.1.4. Hervorstehen der Dornfortsätze im Bereich der Tubera sacralia („Hunter’s Bump“) Ein Hunter's Bump entsteht durch das Reiten und Springen eines Pferdes in einer vermehrten Aufrichtung ohne Oberlinien-Muskulatur für eine längere Zeit. Der Rücken ist praktisch abgesunken, während das Sakral-Gelenk sich davon loslöst. Bei korrektem Training sollte sich dieser Höcker langsam zurückbilden, wenn der Rücken an Muskulatur zulegt und die Bauchmuskeln kräftiger werden.
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2.1.6. Probleme mit dem Iliosakralgelenk Schmerzen und Veränderung des Iliosakralgelenk (SI) können einen sehr komplexen Hintergrund haben und werden meist durch eine Änderung der normalen, uneingeschränkten Bewegung des Pferdes. Bis die Ursache des Schmerzen in diesem Bereich gefunden und behoben wurde, wird das Problem mit dem SI immer wieder zurückkehren, selbst bei einem gutem und vorsichtigem Trainings-System. Mögliche Ursachen, neben anderen, könnten Verletzungen von Bändern, Kastrationsnarben, Probleme mit den Eierstöcken, schlecht gemachte Hufe, schlechte Sattel, Kissing Spines sowie langfristig schlechtes Reiten und Training sein. Ein Tierarzt und ein verlässlicher Körperarbeiter sollten das gesamte Pferd unter die Lupe nehmen, um die Ursache für das Problem mit dem Iliosakralgelenk zu finden. Natürliche sollte dann ihre Meinung beachtet werden. Ein Pferd, das Schmerzen im SI Bereich hat, sollte sehr vorsichtig und zunächst nur im Schritt an der Hand gearbeitet oder logiert werden. Es ist sehr wichtig, dass sich diese Pferde bis ganz auf den Boden dehnen und sich bei der Arbeit komplett entspannen. Es sollte genau darauf geachtet werden, dass der gesamte Rücken wahrnehmbar durch die Hinterhand bis zum Widerrist aktiviert wird , bevor man zur Trabarbeit über geht. Ein guter Körperarbeiter (Osteopath, Chiropraktiker, Massage Therapeut zum Beispiel) sollte regelmäßig konsultiert werden, um ein Auge auf den SI-Bereich zu werfen und um zu sehen, ob alles korrekt funktioniert. Und selbstverständlich sollte die ursprüngliche Ursache des Problems mit dem SI angegangen und beobachtet werden. 2.1.7. Probleme durch einen schlecht passenden Sattel Ein gut sitzender Sattel ist absolut entscheidend im Training. Wenn der Sattel auch nur unbequem ist, wird er deinen Fortschritt ernsthaft behindern. Wenn das Problem ignoriert wird und für längere Zeit in einem schlecht sitzendem Sattel geritten wird, kann dies zu schwerwiegender Muskelatrophie in der Sattellage führen. Im Worst-Case-Szenario verschwinden die Muskeln komplett und „Löcher“ bis auf die Knochen entstehen im Rücken des Pferdes. In einem weniger schlimmen Fall wird das Pferd durch das Drücken des Sattels bei den Schultern oder am Widerrist ins Hohlkreuz gehen. Wird das Pferd also in einem schlecht sitzendem Sattel geritten, wird es nicht in der Lage sein, korrekt über seinen Rücken zu arbeiten und es wird kein Fortschritt beim Reiten erreicht. Andere Folgen beinhalten Rückenschmerzen, Schäden am Schulterblatt und Scheuern am Widerrist. An schlecht sitzender Gurt führt auch zu Anspannung im Pferd. Wenn du einen neuen Kunden unterrichtest, solltest du den Sattel vorher kurz überprüfen, bevor du startest. Denn ein schlecht sitzender Sattel kann deine Lehr-Bemühungen zunichte machen wird.
2.1.5. Kissing spines Ein Pferd, das für längere Zeit geritten wurde, ohne dass sich um die Grundvoraussetzung der Kräftigung der Oberlinie gekümmert wurde, wird nach und nach so sehr ins Hohlkreuz fallen, dass sich die Wirbeldornfortsätze zu sehr annähern und sogar aneinander reiben (Kissing Spine; KS). Das ist eine sehr schmerzhafte Krankheit. Eine Operation ist möglich, um den Effekt der Reibung zu mindern, aber die einzig echte und und langanhaltende Lösung bei diesem Zustand, ist, das Pferd dazu zu bringen, aktiv seinen Rücken aufzuwölben und dadurch seine ganze Oberlinie zu aktivieren. Das sollte so bald wie möglich gemacht werden, weil sich in dem Moment, wo sich das Pferd nach unten dehnt und besser unter sich tritt, die Dornfortsätze „auffächern“, der Rücken gerader wird und der chronische Schmerz dabei nachlässt. Daher ist es bei Pferden mit KS unverzichtbar, sich sobald wie möglich auf die Dehnung nach unten bis ganz auf den Boden zu konzentrieren. Wenn die Oberlinie kräftiger wird, sollte diese Krankheit langsam gelindert werden. Sei darauf hingewiesen, dass wir nicht behaupten, KS komplett heilen zu können, aber wir können dem Pferd die besten Chancen zur Genesung und ein schmerzfreies Leben bieten, indem es lernt, seinen Körper korrekt einzusetzen.
Trainings-Handbuch Teil 2
Ein tiefsitzender Nasenriemen
2.3. Ausrüstung und anderes Equipment Vor jeder Trainingseinheit solltest du überprüfen, ob die Ausrüstung passt und angemessen ist. Eine schlecht passende Ausrüstung wird die korrekte Bewegung der Muskeln stören oder sogar verhindern und im schlimmsten Fall könnte sie zu Verletzungen führen. Schlecht passendes Zubehör könnte nicht nur dem Pferd schaden, sondern auch den Trainer in Gefahr bringen.
Der Nasenriemen sitzt zu hoch und zu eng.
2.1.8. Probleme mit dem Gebiss Ein weiterer Ausrüstungsgegenstand, bei dem es essentiell ist, das Passende für den Pferd zu nutzen, ist das Gebiss. Das Pferd kann sich nicht korrekt entspannen und arbeiten, wenn das Gebiss nicht passend zu der Form des Maules ist. Es ist nicht hilfreich, ein Problem mit dem Gebiss mit einem engen Nasenriemen zu maskieren - das erschwert nur die Problematik, führt zu Widerstand und Verspannung und wird nichts beheben. Ein schlecht passendes Gebiss kann Schaden an der Zunge, dem Gaumen, den Zähnen und Lippen verursachen. Das Pferd muss sich mit dem Gebiss wohl fühlen, bevor du es korrekt trainieren kannst. Jede Anspannung im Maul wird jeden echten Kontakt zum Pferd verhindern.
2.3.1. Trense Die Trense sollte vernünftig am Kopf des Pferdes sitzen. Stell sicher, dass der Nasenriemen korrekt etwa zwei Zentimeter unterhalb der Wangenknochen liegt und nicht zu eng ist. Nutze die Zwei-Finger-Regel: Zwei Finger übereinander zwischen dem Nasenriemen und dem Nasenrücken. Das Hannoveranische Reithalfter ist nicht zu empfehlen, da es zu einfach die Atmung des Pferdes einschränken kann. Wenn du einen Sperrriemen benutzt, stell sicher, dass es locker genug sitzt, aber nicht so locker, dass es während dem Training abfällt. Der Nasen- und Sperrriemen sind nur dafür da, das Pferd darin einzuschränken, sein Maul komplett zu öffnen und es davon abzuhalten, zu viel mit seiner Zunge zu spielen. Sie sind nicht dafür da, diese ungewollten Verhaltensweisen komplett zu unterbinden, weil es wichtig ist, dem Pferd zu erlauben, jedes Unbehagen, das es in seinem Maul fühlt, zeigen zu können, sodass wir handeln können, bevor es ein Problem wird. Wenn das Pferd Probleme im Maul hat und es ständig öffnet und seine Zunge herausstreckt etc., sind ein kompletter Check des Maules und eine Beurteilung des Gebisses notwendig. Ein zu enger Nasenriesen schränkt das Schlucken von Speichel ein und kann daher dazu führen, dass das Pferd exzessiv über seine Brust und Beine speichelt. Ein anderer Punkt bei der Wahl einer Trense ist, sicherzustellen, dass das Genickstück flach ist. Das hat folgenden Grund: Wenn man die Longe über das Genick legt (die Longe geht durch den inneren Gebissring über das Genick und wird im äußeren Ring eingehängt), musst du sicher stellen, dass die Longe nicht unter das Genickstück rutscht und feststeckt. Daher ist die beste Trense zum Longieren eine mit flachem Genickstück.
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2.2. Geistiger Zustand Während der physische Zustand des Pferd in Betracht gezogen werden muss, wenn du dein Training beginnst, musst du auch an den geistigen Zustand denken. Erst, wenn das Pferd sich mental entspannen kann, der ausführenden Person vertraut und sie respektiert, wird es echten Fortschritt im Training geben. Also sind mentale Entspannung, Vertrauen und Respekt unerlässlich. Um den Respekt und das Vertrauen des Pferdes zu gewinnen, musst du konsistent und klar in deinem Umgang sein, sowie streng, aber nicht aggressiv. Wenn das Pferd sehr reaktiv und besorgt ist, kann es sogar ein paar Jahre dauern, bevor es ruhiger im Training wird. Aber das durchschnittliche Pferd wird normalerweise recht schnell ruhiger und findet im Training zur Entspannung. Das Vorwärts-Abwärts hat einen beruhigenden Effekt auf das Pferd und bildet (Selbst-)Vertrauen im Pferd.
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2.3.2. Gebiss Das Gebiss sollte so im Maul des Pferdes sitzen, dass es keine unnötige Falten in den Lippen bildet, aber gleichzeitig hoch genug, dass es nicht die Vorderzähne des Pferdes berührt. Das Gebiss selber sollte entsprechend der Form des Pferdemauls angepasst werden. Dabei solltest du auf die Größe der Zunge und die Höhe des Gaumens achten. Es kann auf der Zunge, dem Gaumen, den Lippen oder Laden zu einer übermäßigen Sensibilität kommen. Die Wahl des korrekten Gebisses sollte daher diese möglichen Probleme der Sensibilität berücksichtigen und das passende Gebiss sollte so gewählt werden, sodass es dem Pferd gut mit seinem Maul geht. Ein Nasenriemen sollte niemals dafür verwendet werden, ein Pferdemaul aufgrund einer falschen Gebisswahl zu verstecken. Das Problem sollte mit der Wahl eines passendes Gebisses gelöst und nicht durch einen Nasenriemen maskiert werden. Das Gebiss sollte außerdem auch nicht zu schmal oder zu breit für das Pferdemaul sein. Ein Gebiss, das zu breit ist, wird sich zu viel bewegen, während ein Gebiss, das zu schmal ist, auf die Lippen drückt oder sie einklemmt. Zu den meisten Pferden passt eine normale, doppelt gebrochene Wassertrense. Wenn allerdings strukturelle Probleme mit dem Maul vorliegen, ist die doppelt gebrochene Wassertrense nicht immer angemessen. Wenn sich die Kraft der Oberlinien-Muskulatur verbessert, verringern sich meistens die Probleme mit Gebissen. Das liegt daran, dass je besser sich das Pferd selbst tragen kann, desto weniger spielt das Gebiss eine Rolle und ein Pferd, dass pingelig auf die doppelt gebrochene Wassertrense reagiert hat, könnte es später als akzeptable empfinden. Pferde, die schwer oder sogar dauerhaft in ihren Mäulern durch vorherige Gebisse oder falsches Training geschädigt wurden, benötigen möglicherweise eine gebisslose Zäumung. Dann wird empfohlen, die einfachste Side-Pull-Trense zu nutzen, aber dabei nicht zu vergessen, dass eine harte Hand und die falsche Nutzung von gebisslosen Zäumungen ernsthafte Schäden am Kopf des Pferdes verursachen werden. Art2Ride plädiert nicht das Training mit gebisslosen Zäumungen, aber erkennt an, dass es in manchen Fällen aufgrund vorhergehender Verletzungen im Pferdemaul notwendig sein kann. 2.3.3. Zügel Die Zügel sollten so lang sein, dass sich das Pferd lang und tief unten bis auf den Boden dehnen kann. Zu kürze Zügel schränken das Pferd ein und unterbinden die korrekte Entwicklung der Oberlinie. Außerdem ziehen sie den Reiter sehr leicht nach vorn und stören damit grundsätzlich die Balance. Der einfachste Weg, um die richtige Länge für die Zügel zu finden, ist es, ein zusätzliches Stück in deine eigenen Zügel einzubauen (Sporenriemen oder Sperrriemen). Wenn es sich lang genug anfühlt, messe sie nach und bestelle die korrekte Länge bei einem Zubehör-Shop oder einem Sattler. Ein guter Ausgangspunkt dafür, wie lang du deine Zügel grundsätzlich haben solltest, ist, die Größe (in cm) deines Pferdes am Widerrist zu nehmen und ca. 15 cm zu addieren und das Ergebnis zu verdoppeln, um die Gesamtlänge der Zügel zu erhalten (Zum Beispiel: Höhe des Pferdes: 155 cm + 15 cm = 170 cm, 170 cm x 2 = 340 cm lange Zügel). Aber um die richtige Länge deiner Zügel herauszufinden, ist es immer noch am Besten, es aus zu probieren, dann weißt du es ganz sicher. 2.3.4. Sattel Der Sitz des Sattels ist absolut unentbehrlich, damit sich das Pferd korrekt über seine Oberlinie bewegen kann. Dabei sollte bedacht werden, dass wenn das Pferd Muskulatur in der Oberlinie bildet, der Sattel sehr schnell nicht mehr korrekt passen kann. Die meisten Probleme mit dem Sitz des Sattel durch das korrekte Training der Oberlinie beinhalten, dass der Rücken gerader wird, die Schultern breiter werden und sich der Widerrist anhebt. Wenn diese Veränderungen in der Muskulatur des Pferdes ignoriert werden, wird das Pferd mehr Widerstand zeigen und der Fortschritt im Training wird geringer. Das Pferd bekommt immer mehr Schmerzen und wenn das weiterhin ignoriert wird, kommt es wahrscheinlich zu Verletzungen. Es ist sehr ratsam, dass du wenigstens so viel über den korrekten Sitz des Sattels lernst, dass du diesen überprüfen kannst, feststellen kannst, wo das Problem liegt und deinen Sattler über die Probleme informieren kannst. rt2Ride befürwortet Sättel, die nicht nur im Winkel der Kopfeisen, sondern auch in ihrer Breite anpassbar sind. Die Sattlerei, mit welcher Art2Ride kooperiert, ist die Australische Peter Horobin Sattlerei Peter Horobin Saddlery, Es gibt mittlerweile weltweit Kontakte zu Sattlern für PHS
Übermäßiges Speicheln
Schleese
Kriemhild Morgenroth
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2.3.5. Longier-Hilfsmittel Die einzigen Hilfsmittel, welche von Art2Ride befürwortet werden, sind das Chambon und normale Ausbinder. Das Chambon ist ein Trainings-Hilfsmittel für Pferde, die es für eine lange Zeit gewohnt waren, im Hohlkreuz und mit dem Kopf im Genick zu laufen und Schwierigkeiten dabei haben, ihre Arbeitsweise zu ändern. Die korrekte Nutzung wird hier gezeigt: Es sollte eng genug sein, das Pferd bei einer zu hohen Kopfhaltung einzuschränken, aber nicht zu eng, sodass das Pferd daran gehindert wird, sich auszubalancieren, wenn es stolpert. Das heißt, dass das Chambon nicht so kurz sein sollte, dass das Pferd seinen Kopf nicht bis hoch zum Widerrist heben kann. Grundsätzlich ist das Chambon dafür gedacht, ein Hilfsmittel beim Longieren zu sein. Es kann allerdings auch beim Reiten auf einem Platz/in der Halle mit gleichmäßigem Boden genutzt werden. Es sollte nie beim Ausreiten oder Springen benutzt werden, oder wenn man auf unebenen Boden reitet. Wenn sich das Pferd mit dem Chambon ganz nach unten dehnt, kann es sein, dass die Riemen des Chambons sehr tief entlang der Beine kommen. Du kannst diese Gefahr verhindern, indem du einen Riemen als Halsring über das Chambon legst und es am Sattelgurt oder am D-Ring befestigst. Stell dabei aber sicher, dass das Chambon lose unter dem Riemen durchrutschen kann und nicht hängen bleibt. Wenn du dich dafür entscheidest, mit dem Chambon zu reiten, ist es ratsam, es etwas loser zu machen, als wenn du nur longierst. Damit stellst du sicher, dass dein Pferd sich ausbalancieren kann, indem es seinen Kopf anhebt, wenn es stolpern sollte. Wenn normale Ausbinder benutzt werden, sollten sie so angepasst werden, dass das Pferd ohne Einschränkung den Kontakt aufnehmen kann. Die meisten Ausbinder sind zu kurz, also sollte man darauf achten, ausreichend Länge zu besorgen oder dass man sie genügend verlängern kann. Man sollte Ausbinder nicht bei Pferden einsetzen, die zuvor mit derartigem Kontakt trainiert wurden, sodass ihre Halslinie gebrochen ist und sie sehr leicht hinter die Senkrechte kommen. In diesen Fällen führen Ausbinder eher dazu, dass sich das Pferd automatisch einrollt, obwohl die Ausbinder lang genug wären. Ausbinder bewirken nicht nur eine zu hohe Kopfhaltung, sondern bieten dem Pferd den Kontakt, in den es sich hinein dehnen kann, sowie den äußeren Zügel beim Longieren. Die Ausbinder sollte so angepasst werden, dass sich das Pferd vorwärts in den Kontakt dehnen kann. Es macht anfangs Sinn sie kürzer zu haben, wenn sich das Pferd noch nicht so viel dehnt, sobald sich das Pferd dann in den Kontakt dehnt, kannst du sie verlängern, um eine noch tiefere Dehnung anzuregen. Die Ausbinder sollten auch nicht zu lang sein, da sie sonst nur herum schwingen und nichts bewirken. Die Richtlinie sollte für dich sein, ob das Pferd in den Kontakt mit ihnen gehen kann. Wenn dein Pferd eine gute Oberlinie hat, kannst du die Ausbinder dazu nutzen, um an der Longe eine höhere Kopfhaltung einzuführen. Die korrekte Nutzung der Ausbinder wird hier erklärt: In manchen Fällen können das Chabon und Ausbinder zusammen benutzt werden, sofern das Pferd die Unterstützung von beiden benötigt.at the same time, if the horse needs the support from both. 2.3.6. Gerten und Peitschen Es sollten Gerten mit zu der gewählten Aufgabe passenden Länge genutzt werden. Bei der Arbeit an der Hand solltest du eine Gerte haben, die bis zur Hüfte reicht. Mit einer zu langen Gerte wird die Arbeit an der Hand umständlich und mit einer zu kurzen hast du keine gute Reichweite. Die Gerte und ihr Griff sollten schmal genug sein, dass du sie zusammen mit dem Zügel in deiner äußeren Hand halten kannst. Die Longierpeitsche sollte so lang wie möglich sein. Eine sehr leichtgewichtige Peitsche ist besser, damit dein Arm und deine Hand nicht ermüden und deine Hilfengebung mit der Peitsche nicht dahin schwindet. Es ist eine gute Idee, in eine leichtgewichtige, gut ausbalancierte Peitsche von guter Qualität zu investieren, bei der man den Schlag austauschen kann. Bei dieser Art Training wirst du viel longieren und eine Longierpeitsche, die zu schwer, zu kurz oder zu schwerfällig ist, wird deine Trainingseinheiten erschweren. Du kannst die akkurate Benutzung der Peitsche üben, indem du Ziele ohne Pferd nutzt, um sicherstellen, dass du exakt den angepeilten Punkt triffst, wenn du die Peitsche benutzt. Beim Reiten auf dem Platz / in der Halle ist eine Reit- oder Dressurgerte die richtige Wahl, sofern du damit die Flanke hinter deinem Bein erreichen kannst, ohne deine Hand von ihrer Position lösen zu müssen. 2.3.7. Sporen Sporen sind ein fortgeschrittenes Hilfsmittel im Training. Bevor du damit anfängst Sporen zu tragen und zu benutzen, sollten deine Beine und deine gesamte Haltung im Sattel stabil sein. Außerdem solltest du in der Lage sein, die Hilfe mit den Sporen unabhängig von dem Rest deines Beines geben zu können. Der Grund hierfür ist, dass du die Hilfe mit den Sporen von der normalen Hilfe vom Bein trennen können musst, da du nicht jedes mal, wenn du die Beinhilfe einsetzt auch gleichzeitig die Sporen einsetzen möchtest. Der Zweck von Sporen ist es, das Pferd darum zu bitten, seine Bauch- und Rückenmuskeln noch mehr zu aktivieren und somit besser unterzutreten. Daher sollten Sporen nur dann eingesetzt werden, wenn das Pferd bereits genug Oberlinie besitzt, um in der Arbeitshaltung und Versammlung laufen zu können. Sporen sollten nicht dazu genutzt werden, ein langsames Pferd schneller zu bekommen. Hier ein Link, wie man sein Bein inklusive der Sporen benutzt: 2.4. Probleme mit den Hufen Selbst ein Pferd mit der best möglichen Hufqualität, guten und einwandfreien Winkeln entlang seiner Beine, perfekt ausgeschnitten und gekürzt, wird Probleme mit härteren Trainingseinheiten auf Sandböden bekommen, wenn es barfuß ist. Art2Ride bewirbt nicht das Trainieren von Pferde ohne Hufschutz. Für manche Pferde kann es in Ordnung sein, barfuß auf niedrigeren Trainingsniveau und weichem Boden oder Gras trainiert zu werden. Jedoch sollte man, sobald es fortgeschrittener wird und mehr Muskulatur aufbaut, die Hufe und das Maß an Komfort des Pferdes genau im Auge behalten. Jegliche Anzeichen von kürzer werdenden Schritten oder fühlige Hufe sollten ernst genommen werden und ein Beschlag sollte in Betracht gezogen werden, um das Wohlergehen des Pferdes zu beachten. 2.5. Sicherheitsfragen bezüglich der Trainingsorte Du solltest sicherstellen, dass der Platz / die Halle, in der du arbeitest, sicher ist. Keine Hindernisse auf dem Platz, außer wenn du sie (zur Stangenarbeit) nutzt. Die Oberfläche sollte angemessen für das Pferd sein, das heißt nicht zu hart, rau oder zu tief und zu weich. Optimalerweise solltest du für das Training einen umzäunten Bereich haben, falls etwas Unerwartetes passiert und du temporär die Tytti Vanhala webseite vanhalytixhorsetraining
Die folgenden Videos von Schleese, Karen Losbauch and Kriemhild Morgenroth solltest du dir ansehen.
Karen Losbauch
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16 | NoBackPain | April 2019
Die Bereiche mit Verspannungen oder Fehlfunktionen zeigen sich als steilere/stärkere Kurven der Wirbelsäule und in den Bereichen, wo der Platz zwischen den Linien reduziert ist. Das drängt die Energie in kleinere Bereiche im Körper. Diese Abbildungen zeigen, wie die Welle durch den Widerrist, das Genick und die Kehlriemen-Kanäle komprimiert wird.
"Siehst du, was ich sehe?"
Karli Starman Age 33 Edmonton, Alberta, Canada karlistarman@shaw.ca www.eqequinetherapy.ca Ich bin eine Pferde-Körpertherapeuthin ansässig außerhalb von Edmonton, Alberta, Canada. Ich habe die Ausbildung bei BBCET und Equinologly in 2009 begonnen. Seitdem habe ich mich darauf festgelegt meine Ausbildung mit dem Fokus auf Körperarbeit, Massagen, Dehnung, Sattelsitz, Aroma-Therapie, Energiearbeit, Akupressur und Biomechanik fortzuführen. 2014 bin ich auf Art2Ride gestoßen und wurde Co-Trainerin. Ich besitze derzeit zwei Pferde. Eine jüngere Stute und ein älterer Wallach, den ich nach den Art2Ride Prinzipien arbeite. Ich sehe die vertrauensvolle Beziehung zwischen Pferd und Mensch als die Grundlage, auf welche biomechanisch gesundes Reiten und Arbeitsprinzipien aufsetzen können. Mein Ziel ist es, auf die Selbstbewusstheit zugreifen zu können, die dadurch entsteht, wenn das Pferd uns unser Unterbewusstsein widerspiegelt. Es ist meine Leidenschaft dieses Wissen innerhalb meines eigenes Lebens zu nutzen, als auch andere darin zu lehren, dieses Bewusstsein zu erlangen und ein tiefer greifendes Mitgefühl und waches Herz zu entwickeln. Art2Ride beeinflusste mich einen großen Teil meines Weges sowie einige andere brilliante Lehrer. Um mehr über mich zu erfahren, kannst du mich über hier finden. @eqequinetherapy & @eqequineart - Facebook @eqequinetherapy & @eqequineart - Instagram @eqequinetherapy & @eqequineart - Youtube Karli Starman
Abbildung 2: Ein echtes anatomisches Pferde-Modell, welches die gezeichnete Linie zeigt, die die Wirbelsäule widerspiegelt.
Abbildung 1: Ein anatomisches Pferde-Modell, welches die gezeichnete Linie zeigt, die die Wirbelsäule widerspiegelt.
Siehst du, was ich sehe? Ein fokussierte Blick auf das, worauf wir bei der Beobachtung von Pferden in Bewegung achten sollten, inklusive einer Diskussion über die Rückendynamik, um korrekt von inkorrekt laufenden Pferden zu unterscheiden. Siehst du, was ich sehe? (Und worauf wir bei der Beobachtung von Pferden in Bewegung achten sollten) Letztens schaute ich mir Dressur Fotos online an und wunderte mich über die zum Teil extremen Unterschiede zwischen Pferden, Reitern, Trainern und sogar innerhalb von Zeitspannen. Ich fing damit an, mit einigen der Bildern zu spielen, markierte wichtige Messpunkte und fügte Linien von vorne nach hinten ein, um die Balance aufzuzeichnen. Meine abschließende Konfiguration war es, eine Linie zu malen, welche die Wirbelsäule widerspiegelt und dann diese auf die Unterlinie zu übertragen. Ich empfand diese Konfiguration als besonders, weil man nicht nur in der Lage war, die Form der Wirbelsäule zu sehen, sondern, wenn die Linie auf die Unterlinie übertragen wird, kann man auch sehen, wie die Form des Rückgrats den Energiefluss durch den Pferdekörper beeinflusst. Es zeigt auch, wie die Bewegung des Rückens die Bewegung der Beine steuert: Jede Aktion der Beine ist eine Funktion des Rückens. Beachte die schwarzen und weißen Linien auf den Abbildungen, welche die Schrittweite der Vorder- und Hinterbeine vergleicht.
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Abbildung 3: Was kannst du in diesem Beispiel anhand der Linien, die die Wirbelsäule repräsentieren, erkennen? Sind die Kurven im Genick verstärkt? Werden die Linien zwischen ihnen irgendwo enger? Pferde, die „auf der Vorderhand“ sind, zweigen sich durch den Grad an horizontaler Abweichung von dem Hauptzweig der Linie, welche vom Mittelpunkt der Lenden (ca 10 – 15 cm tiefer vom höchsten Punkt des Hinterns [Kruppe]) bis zum Genick-Ansatz (C5) gezeichnet wurde. Ist sie nahezu waagrecht oder nach unten gerichtet? Wird das Anheben des Kopfes den Winkel dieser Linie verändern? (*Tipp: Die Höhe des Kopfes und Halses wird niemals eine Linie (also Wirbelsäule) korrigieren, welche sich in Richtung Boden drückt!) Was siehst du noch? Ist der Kopf vor der Senkrechten? Was bedeutet das für die Halshaltung? Sind deswegen die Kurven der oberen Wirbelsäule flacher? Wie sieht es mit der Schrittlänge aus? Eine gleiche Schrittlänge zwischen Vorder- und Hinterbein wird bei einem Pferde, das in korrekte Haltung arbeitet, gewünscht.
Abbildung 4: Ein Beispiel für ein gut ausbalanciertes Pferd – Alle vier Beine tragen eine viel ausgeglichenere Menge an Gewicht. Das kann man an der fast perfekt horizontalen Linie erkennen, über die wir in Abbildung 3 gesprochen haben (Von der Mitte der Lenden bis zum Genick-Ansatz). Was fällt dir bei dem Platz zwischen den Linien (ins Besondere im Bereich des Genicks) auf? Im Vergleich zu dem ersten Beispiel zeigt diese Pferd-Reiter-Kombination mehr Länge im Hals und man kann mehr Platz zwischen den Linien und flachere Kurven im Halsbereich sehen. Wie erreicht man diese Kopf- und Halshaltung? Ist es das Resultat davon, die Energie der Hinterhand durchzulassen? (Hinweis: Kannst du sehen, dass der Fluss nach oben durch die Schulter/den Widerrist nach vorn zum Genick und Kopf laufen können muss, ohne durch eine feste Hand behindert zu werden?) Wie beeinflusst diese korrekte Wirbelsäulen-Dynamik die Dynamik der Beine? Ist die Schrittlänge nun gleich?
Abbildung 5: Ein moderne Beispiel mit Stauchung des Halses, die Ähnliches zeigt (wenn auch nicht in ganz so ausbalancierter Haltung wie in Abbildung 4). Was fällt dir am oberen Hals auf? Was siehst du an der Kopfhaltung? Ist der Kopf vor der Senkrechten? Siehst du die stärkeren Kurven, besonders im oberen Bereich des Halses? Was passiert dadurch mit dem Platz zwischen den zwei Linien im Halsbereich? Wie sieht das im Vergleich zum letzten Beispiel aus? Was fällt dir an dem Hauptzweig der Linie auf? Ist sie horizontal oder kippt sie in Richtung Vorderhand? Was fällt dir beim Vergleich zwischen den Schrittlängen der Vorder- und Hinterhand auf? Was fällt dir an der Unterlinie des Körpers auf? Sind die Bauchmuskeln angespannt? Oder hängt der Bauch durch (Hängt er hinter dem Gurt runter)? Wie sah der Bauch der letzten zwei Beispiele aus?
Manchmal gibt es so viele Dinge, die unsere Meinung beeinflussen, wenn wir Pferde und Reiter beobachten, sodass wir uns am Ende mehr auf „Schein“ als Tatsachen stützen. „Schein“ kann auf viele Dinge zurückgeführt werden – wie beispielsweise die Atmosphäre bei einem Turnier, die Meinung anderer oder sogar die Aufregung oder Anspannung im Pferdekörper und das kann den falschen Eindruck geben, dass das, was wir sehen, wünschenswert ist. Indem man sich einen Moment nimmt, um hinter diese „protzige“ Erscheinung zu blicken, sehen wir mehr als nur die Oberfläche und können entscheiden, ob das, was wir sehen, gut für das Pferd ist. Durch den Blick auf das Rückgrat sind wir in der Lage, das, was wir äußerlich vom Pferd sehen, mit der inneren Struktur zu verbinden und eine gesunde Haltung erkennen. Pferde, die zusammen gestaucht und eingeschränkt werden, können keinesfalls in guter psychischer oder physischer Verfassung sein. Beispielsweise Pferde, die konstant mit der Verengung ihres Kopf- und Halses gearbeitet werden, sind wie der Versuch zu Joggen, während dein Kopf nach hinten zu deinen Schultern gebunden wurde und mit Armen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, sodass du nicht mehr in der Lage bist, dich selbst auszubalancieren. Sobald wir das erkennen, können wir hinter dieses Scheinbild blicken und gesunde Haltungen erkennen, die unseren Pferden zu gesunden und langen Karrieren verhelfen. Die Dynamiken (oder Position) der Wirbelsäule bestimmten die Bewegung, die man in den Beinen des Pferdes sehen wird. Das ist der Grund, warum zusammen passende diagonale Paare im Trab essentiell für gute Dressur sind (oder bei jeder Reitweise), nicht aus Ästhetik, sondern wegen dem, was es im Rumpf des Pferdes repräsentiert. Das Gleiche gilt für die Gleichheit der Schrittlängen, diese repräsentiert eine funktionierende Oberlinie. Diese Abbildungen zeigen, wie ein verkürzter oder zusammen gestauchter Hals die Energie-Welle unterbricht, welche vom Rücken ausgeht und durch ihn kann sie nirgends hin. Das resultiert in einem engen Trichter an Energie, der oftmals durch eine restriktive Hand eingedämmt wird. Die Abbildungen sind eine visuelle Referenz, wieso das Prinzip des langen, angehobenen Halses, der sich aus dem Körper herausstreckt, mit einem Kopf vor der Senkrechten, ein Prinzip der korrekten Biomechanik und korrekter Dressur ist. Außerdem wird ein oft übersehener Bereich hervorgehoben. Das ist die Unterlinie/Bauchmuskeln und diese ist für die korrekte Haltung gleich wichtig (oder wichtiger) als die Muskeln der Oberlinie. Wenn der Rücken ins Hohlkreuz geht, hängt der Bauch durch und bietet keine Unterstützung, um den freien Bereich des Rückens anzuheben. Das kann man in den Abbildungen sehen, wo der Bauch tiefer als die untere Linie hängt (Tipp: Schau dir Abbildung 7 an).
20 | NoBackPain | April 2019
Abbildung 7: Obwohl dies nur eine Momentaufnahme ist, ist dieses Beispiel ein sehr unkorrektes Beispiel, inklusive abgekipptem Becken, hängendem Bauch, Hohlkreuz, unterbrochene Linie im Hals und der Kopf hinter der Senkrechten. Welche dieser Unterschiede kannst du sehen? Sind sie einzeln bei den Beinen oder der Kopfhaltung? Oder sind sie alle ein Resultat der unkorrekten Dynamik der Wirbelsäule? Beachte die auffälligen Knicke in den Linien und die Bereiche mit verringertem Platz zwischen ihnen! Befindet sich dieses Pferd aus der Vorhand? Vergleiche dieses Beispiel mit der vierten Abbildung. Kannst du sehen, wie hohl der Rücken ist und wie das dazu führt, dass der Baum durchhängt, obwohl der Kopf, der Hals und die Knie angehoben sind!?
22 | NoBackPain | April 2019
Illustration 6: Eine Pferd-Reiter-Kombination zeigt Stauchung vorn durch eine feste Hand – Schau, wie dies sich sofort in einer verspannten Schulter, Widerrist und einem festsitzendem unteren Hals (Halswirbelsäule) manifestiert. Was fällt dir darüber auf, dass die Linien vermehrt an Kurven liegen und enger beieinander sind? Da die Energie durch die Hand unterbrochen wird, wird sie nach unten über die Vorhand in den Boden gezwungen: Die angespannte Dynamik der Wirbelsäule zeigen sich in der unkorrekten Bein-Dynamik, in diesem Fall durch das überstreckte Vorderbein (alias Zehen-Schnellen). Was erkennst du in diesem Beispiel an dem Hauptzweig der Linie? Wie nah an der Horizontalen ist sie? Wie wirkt sich das auf die Balance des Körpers aus? Würdest du das Pferd als auf der Vorhand bezeichnen, obwohl der Kopf und Hals angehoben sind? Wie wirkt sich das auf die Schrittlängen der Vorder- und Hinterhand im Vergleich aus?
24 | NoBackPain | April 2019
by karlistarman E.S.T. E.E.B.W
Abbildung 8: Ein Pferd und Reiter zeigen die Dehnung am Anfang des Trainings. Die Kurven der Wirbelsäule sind offen und Haltungs-Einschränkungen werden über die Zeit weniger. Sie „entfernen“ wortwörtlich die „Knicke“ und entwickeln die ersten Stadien von Rhythmus und Entspannung. Das Pferd ist zu diesem Zweitpunkt des Trainings klar auf der Vorhand, aber das ist nicht das fertige Produkt. Außerdem kann das Pferd die komplette Schrittlänge in dieser Haltung erreichen (im Gegenteil dazu, wenn die Wirbelsäule gestaucht und verspannt ist) und es lernt unter zu treten – die wahre Bedeutung von „Schwung“, welche die Tür zur Entwicklung des Rhythmus öffnet. Während das Pferd die Muskulatur zur korrekten Selbsthaltung entwickelt, ist die Energie, die durch die Hinterbeine erzeugt wird, in der Lage nach vorne durch die gesamte Wirbelsäule (alias Rücken/Oberlinie) geleitet zu werden und das gesamte Pferd anzutreiben. Diese Haltung ist das fundamentale Grundziel des biomechanisch gesunden Reitens. Durch das studieren der Beispiele (und aller Pferde, auf die du triffst) könntest du etwas Neues und Interessantes sehen! Ich war immer schon der Meinung, dass die Pferde selbst die ultimativen Lehrer sind. Wenn du leise und still wirst, wird dir dein Pferd mitteilen, ob es mit dem, was du tust übereinstimmt, sowohl mit seinem Körper als auch seinem Geist. Much love, Karli References: Bennett, D. Principles of Conformation Analysis Volume I, II, III. Boulder CO: 1988. Pattillo, D. Equinology Course Manual 100,200. CA: 1995. I have not heavily cited this article, as much of my learning has come from the following masters/teachers in person or online as often happens in the horse industry. Please check them out for a great wealth of information: Kerry Ridgeway, Will Faeber, Manolo Mendez, Dave Collins, and Equinology. *The images included in this article are used within the limits of ‘Fair use’ which “is the right to use portions of copyrighted materials without permission for purposes of education, commentary, or parody.” and are in NO way criticism of any of the horse or riders pictured. Additionally all rider features and logos or other markings have been removed to the best of my ability.
CHARLOTTE RAVNBO HORSE PHYSIOTHERAPIST
26 | NoBackPain | April 2019
Der Einfluss des Reiters auf das Pferd Als Reiter ist es wichtig, dass einem klar ist, dass sich die eigenen physischen Probleme und Herausforderungen auf das Pferd sowohl positiv als auch negativ auswirken können. Die Tatsache, dass wir im Sattel sitzen und das Pferd reiten, obwohl wir vielleicht Schmerzen im Rücken oder Schwierigkeiten mit Bewegungen beispielsweise in eine bestimmte Richtung haben, wird einen Einfluss darauf nehmen, wie sich das Pferd bewegt. Viele Reiter denken nicht, dass, wenn sie vom Pferd gefallen sind, es wichtig ist, sich entweder von einem Osteopathen, Physiotherapeuten oder Chiropraktiker untersuchen und ggf. behandeln zu lassen. Die wenigsten Reiter fallen vom Pferd, ohne sich zu verletzen, auch wenn sie „nur“ herunter gerutscht sind und nicht herunter geworfen wurden. Wenn du vom Pferd fällst, und dabei zum Beispiel auf eine Schulter oder die Hüfte fällst, tun sie die nächsten Tage weh. Dort könnte es zu einem blauen Fleck oder einer Blutansammlung (Hämatom) kommen. Schmerz ist per Definition ein Hinweis auf eine Gewebeverletzung. Das ist die Art und Weise des Körpers uns zu sagen, dass wir diesen Bereich schonen sollten. Wenn wir uns dennoch entscheiden zu reiten, obwohl wir Schmerzen haben, kompensieren wir den Schmerz und die Einschränkungen des Gelenks in diesem Bereich. Wenn wir zum Beispiel unsere linke Hüfte und das Iliosakralgelenk verletzen, bewegen wir uns nicht sonderlich viel in diesem Gelenk. Oftmals haben wir sogar die Tendenz, mehr nach rechts zu fallen, um den Schmerz auf der linken Seite loszuwerden, oder anders gesagt, wir verlagern das Gewicht auf den rechten Sitzknochen. Wenn wir die rechte Seite des Sattels / Sitzes mehr belasten, neigen wir dazu, unseren Oberkörper zur anderen (linken) Seite zu kippen, damit wir uns nicht so fühlen, als würden wir herunter fallen (durch die vermehrt Belastung der rechten Seite des Sitzes). Die Augen bevorzugen es immer horizontal und geradeaus zu schauen, um das zu erreichen, drehen wir also den Kopf nach rechts. Also sitzen wir jetzt wirklich seltsam auf dem Pferd. Viele Reiter, die so, wie beschrieben, sitzen, bekommen von ihrem Trainer gesagt, dass sie ihre rechte Schulter nach hinten nehmen sollen. Das wird allerdings nicht so viel bringen, da der Reiter mehr Gewicht im rechten Steigbügel hat und daher nicht korrekt über dem Pferd sitzt. Die Lösung ist es, den Reiter korrekt über dem Pferd sitzen zu lassen, indem das Becken nach links geradegerichtet wird, sodass sich der Oberkörper zurück nach rechts und der Kopf nach links drehen kann. Aber noch einmal, das wird durch den Schmerz auf der linken Seite im Becken schwierig für den Reiter, ganz besonders, wenn es erst ein paar Tage nach dem Sturz vom Pferd ist. Nach einiger Zeit und während die Schmerzen im Becken schon verschwinden, wird diese Art auf dem Pferd zu sitzen zu einer Gewohnheit für den Reiter. Je länger das so geht, desto schwieriger wird es, dies korrigieren . Das Pferd spürt, dass der Reiter nicht korrekt im Sattel sitzt und durch die ungleiche Gewichtsverteilung wird es zur Mitte hin ziehen, wenn man auf der rechten Hand reitet. Auf der linken Hand, wird das Pferd sehr schwierig zu reiten sein, da der Reiter die rechte Seite des Sattels stärker belastet. Diese Ungleichgewichte haben negativen Einfluss aus das Pferd, sodass es dies mit seinem eigenen Körper ausgleicht. Innerhalb relativ kurzer Zeit, wird das Pferd eine ungleiche und sehr verspannte Muskulatur haben, wenn man die linke mit der rechten Seite seines Körpers vergleicht. Es werden jedoch nicht die Muskeln des Pferdes durch die ungleichmäßige Belastung durch den Reiter beeinflusst, sondern auch die Wirbelsäule und die Beine des Pferdes können Schaden davon tragen. Also denke bitte daran, dich behandeln zu lassen, wenn du Schmerzen hast oder vom Pferd gefallen
Dieses Bild wurde von weiter weg gemacht, aber alles andere bleibt gleich. Jedoch ist es nun deutlicher, dass der Reiter mit einem gedehnten rechten Bein sitzt.
Das Becken des Reiters ist nach links verdreht. Das rechte Bein erscheint länger und gedehnter als das linke. Der Oberkörper ist nach links und der Kopf ein bisschen nach rechts gedreht. Die rechte Schulter ist höher als die linke.
"Der Einfluss des Reiters auf das Pferd"
Dehnung der Innenseite des Oberschenkels. Wenn diese Muskeln fest sitzt, tendiert der Reiter dazu, sein Bein zu verkürzen, was dazu führt, den Steigbügel zu verlieren.
28 | NoBackPain | April 2019
Peter Horobin's Stride Free Sattelbaum unterscheidet sich wesentlich von allen anderen Sattelbäumen. Basierend auf dem Wissen von Peter Horobin über Pferde und deren Bedürfnis nach freier Beweglichkeit der Schulter zusammen mit der Bedeutung der gleichmäßigen Gewichtsverteilung des Reiters, entstand die Idee des Stride Free Baumes. Jedes Mal, wenn ich einen Sattel von Peter Horobin an ein Pferd anpasse, bemerke ich, wie deutlich uns das Pferd zeigt, dass sie sich uneingeschränkt und schmerzfrei bewegen können. Worte können diese Verwandlung nicht beschreiben. Wenn du die Freiheit, die ein Peter Horobin Sattel dem Pferd gibt, erleben möchtest, kontaktiere mich
Korrektur des Beckens des Reiters.
Dehnung des Oberschenkels.
Peter Horobin Kitzbuhel
30 | NoBackPain | April 2019
"Der Reiter"
In diesem Artikel möchte ich darüber sprechen, woran wir als Reiter denken müssen, wenn wir auf das Pferd steigen. Wie können wir unseren Sitz verbessern und was könnte die Ursache dafür sein, wenn wir feststellen, dass es uns schwer fällt korrekt zu sitzen. Meiner Meinung nach kann man nicht über den Reiter sprechen, ohne sich ebenfalls das Pferd und den Sattel auszuschauen. Also lasst uns mit dem Sattel anfangen. Der Sattel Das Pferd wird nie in der Lage sein, seinen Körper korrekt einzusetzen, wenn der Sattel es stört, und der Reiter wird nicht in der Lage sein, korrekt zu sitzen, wenn der sattel nicht korrekt ausbalanciert ist und nicht zum Reiter passt. Ein Sattel, der sowohl dem Pferd als auch dem Reiter gut passt, wird alles viel einfacher machen. Der Sattel im Allgemeinen Die Sitzfläche des Sattels sollte zur Größe des Reiters passen. Wenn der Sitz zu klein ist, kann es schnell passieren, dass der Reiter zu viel Gewicht auf den Hinterzwiesel gibt, was sehr viel Druck auf den unteren Rücken des Pferdes verursacht. Ob der Sitz tief oder flach sein sollte, ist eine Geschmackssache. Ein tiefer Sitz kann mehr Stabilität bieten, aber man sollte darauf achten, dass der Sitz nicht so tief ist, dass sich der Reiter in Position fixiert fühlt. Die Länge des Sattelblatts sollte zur Beinlänge des Reiters passen. Die falsche Länge kann dazu führen, dass die Reitstiefel an die untere Kante des Sattelblatts stoßen, was extrem stören für den Reiter ist. Wie groß die Pausche sein sollte, damit man sich wohlfühlt, ist sehr individuell. Viele wählen große Pauschen, weil sie sich nach viel Halt und stützend anfühlen. Allerdings können große Pauschen Anspannungen im Reiter verursachen und in manchen Fällen den Reiter zu weit nach hinten in den Sattel schieben.
Noch ein Peter Horobin Kitzbuhel
Balance des Sattels Wenn der Sattel nicht ausbalanciert ist, wird es sowohl für das Pferd, als auch den Reiter schwierig sein, korrekt zu arbeiten. Wenn der Sattel hinten zu tief liegt, verursacht er sehr viel Druck auf die Lenden des Pferdes. Das Pferd bekommt dann Probleme damit, unterzutreten und seinen Rücken aufzuwölben. Der Reiter muss sich nach vorne lehnen, um die Balance halten zu können. Wenn der Sattel vorne zu tief sitzt, entsteht Druck rund um den Widerrist. Die Schultern des Pferdes können sich nicht uneingeschränkt bewegen, was dazu führen kann, dass das Pferd mit den Vorderbeinen kleinere Schritte macht. Die Beine des Reiters kommen sehr schnell zu weit nach hinten und außerdem muss dann der Reiter ins Hohlkreuz gehen, damit er die Balance halten kann. Das kann zu Schmerzen im unteren Rücken führen. Wenn der Sattel zu einer Seite rutscht, kann das verschiedene Ursachen haben. Natürlich kann das daran liegen, dass der Reiter nicht gerade gerichtet ist, aber genauso oft liegt die Ursache darin, dass die Schultern des Pferdes oder die Trapezmuskels nicht gleichmäßig auf beiden Seiten sind. Der Sattler sollte das mit Aufpolstern korrigieren und nicht mit Sattelbaum oder man sollte Keile verwenden. Wenn man sein Pferd in Verbindung mit einer Sattelanprobe vermessen bekommt, wird man oft feststellen, dass das Pferd nicht komplett symmetrisch ist. Eine klassische Grundausbildung kann diese Unterschiede verringern, aber das benötigt Zeit. Wenn der Sattel zu schmal ist, können die Schultern des Pferdes nicht komplett nach hinten rotieren, ohne den Sattel zu treffen. Wenn der sattel regelmäßig angepasst wird und nur kleine Anpassungen nötig sind, kannst du Keile verwenden, während du auf den Sattler wartest. Der Sattel ist extrem wichtig für Reiter und Pferd. Die Muskulatur des Pferdes kann sich innerhalb weniger Monate verändern und daher den Sitz des Sattels verändern. Es ist ein riesiger Vorteil, wenn man einen Sattel hat, der immer und immer wieder im Baum angepasst werden kann, ganz besonders, wenn er so verändert werden kann, dass das Pferd immer genug Platz für die nach hinten rotierenden Schultern hat.
The Rider
Die ersten drei Schritte der Ausbildungsskala - Takt, Losgelassenheit und Anlehnung - sind erforderlich, damit das Pferd über seinen Rücken arbeiten kann. Das Pferd muss dies ohne einen Reiter auf seinem Rücken gelernt haben und wenn dies erreicht ist, können wir mit dem Reiten beginnen. Das Pferd lernt, den Kontakt durch die Arbeit an der Hand und / oder durch das Longieren mit langen Ausbildern zu suchen. Wenn wir mit dem Reiten beginnen, ist es offensichtlich, dass wir die oben genannten Dinge nicht erreichen können, wenn wir die Beinen zusammendrücken und uns an den Zügeln festhalten. Wenn wir dies tun, wird das Pferd Probleme haben, seinen Rhythmus zu halten, und es wird niemals entspannt arbeiten. So wird es nicht den Kontakt zu den Zügeln suchen. Stattdessen nimmt der Reiter den Kontakt auf. Das Pferd wird nun in eine bestimmte Haltung gezwungen. Wenn das Pferd so geritten wird, wird es niemals über seinen Rücken laufen. Es ist eine Schande, da die meisten Probleme auf die natürlichen Ungleichgewichte und Schwächen des Pferdes zurückzuführen sind.
32 | NoBackPain | April 2019
Das Pferd Die Probleme, die wir haben, wenn wir reiten, können auf unsere eigenen Ungleichheiten zurückzuführen sein, aber auch auf das Ungleichgewicht oder die Schiefe der Pferde. Wenn es wirklich schwierig ist, richtig zu sitzen, kann es daran liegen, dass das Pferd einfach noch nicht bereit ist, geritten zu werden. Es hat mich immer geärgert, dass so viel Fokus darauf liegt, wie der Reiter sitzt und was er tun sollte, um richtig zu sitzen, wenn der Grund für all diese Probleme oft auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass das Pferd nicht richtig auf die gerittene Arbeit vorbereitet wurde. Das Ergebnis davon ist, dass wir Reiter sehen, die mit viel Spannung in ihrem Körper posieren, auf Pferden, die nicht im Rhythmus sind, den Rücken fallen gelassen haben und oft hinter der Senkrechten sind. Dieses Szenario sehen wir bei Turnieren auch auf höchstem Niveau. Einige denken vielleicht, dass diese Reiter ganz gut sitzen, also wie ist das überhaupt möglich? Die Reiter können so sitzen, weil sie das Gleichgewicht halten, indem sie sich an den Zügeln festhalten und die Beine eng um das Pferd legen. Diese Art zu sitzen ist einfach nicht möglich, wenn du dein Pferd nach den Grundsätzen von Art2Ride trainieren möchtest. Oder anders gesagt - es ist nicht möglich, wenn dein Pferd über den Rücken arbeiten soll. Und warum ist das so? Ausbildungsskala Werfen wir einen Blick auf die Ausbildungsskala, die Vieles erklären kann.
Amaze hat oder hatte Kissing Spines, eine Nerven/Muskulaturverletzung in ihrer linken Schulter und eine kleine Veränderung in ihrem linken, hinteren Sprunggelenk. Sie wird immer vom Boden aus aufgewärmt, bevor sie geritten wird.
Pferde bewegen sich oft krumm Wenn wir uns die Ausbildungsskala noch einmal ansehen, stellt man fest, dass das Geraderichten der vorletzte Schritt ist, bevor man mit der Versammlung beginnt. Bevor wir zu diesem Stadium gelangen, muss das Pferd über den Rücken arbeiten (die ersten drei Schritte). Je kräftiger das Pferd wird, desto mehr Last kann es auf seine Hinterhand aufnehmen, und jetzt erreichen wir Schwung. Wenn das Pferd noch kräftiger wird, wird es sich mit beiden Hinterbeinen gleichmäßig tragen und nach vorne schieben und dann haben wir ein gerades gerichtetes Pferd. Geradheit hat nichts damit zu tun, ob das Pferd im Hals gerade ist oder nicht. Es geht um den Motor. Der Grund, warum ich das erwähne, ist, dass sich viele Menschen fragen, warum sich ihre Pferde auf den Händen unterschiedlich bewegen, aber das ist nichts Ungewöhnliches. Wir müssen im Training recht weit fortgeschritten sein, bevor sich das Pferd völlig gerade gerichtet bewegen kann. Und bis dahin spüren wir, dass es auf einer Hand Unterschiede zur anderen gibt. Viele Art2Ride-Reiter arbeiten mit Pferden, die falsch geritten wurden, verletzten Pferden, Pferden mit Kissing Spines, Pferden ohne kräftige Oberlinie und so weiter. Viele dieser Pferde wurden jahrelang falsch und schief gearbeitet. Es braucht Zeit und viel Arbeit vom Boden aus, bevor es einfach ist, diese Pferden zu sitzen. Natürlich ist es für den Reiter einfacher, gerade zu sitzen, wenn der Körper des Pferdes schon gerade gerichtet arbeitet. Wenn du ein Pferd reitest, das dich und möglicherweise den Sattel zur Seite schiebt, musst du viel Zeit damit verbringen, dein Pferd vom Boden aus zu arbeiten. Beim Reiten solltest du darauf achten, ob dein Sattel zu einer Seite rutscht. In diesem Fall bleibt nichts anderes übrig, als vom Pferd zu steigen und den Sattel zu korrigieren. Wenn du viel vom Boden aus gearbeitet hast, wirst du höchstwahrscheinlich keine Probleme haben, wenn der Sattel beim Schritt zu einer Seite rutscht. Oft treten die Probleme auf, wenn du anfängst zu traben oder zu galoppieren. Du solltest diese Übungen dann relativ kurz halten. Wenn sich das Pferd sehr schief anfühlt, wirst du wahrscheinlich auch Probleme damit haben, es zum tiefen Dehnen zu bringen. In diesem Fall solltest du einen Chiropraktiker oder einen Osteopathen holen, um dein Pferd zu untersuchen zu lassen, da es höchstwahrscheinlich irgendwo eine Blockade im Körper hat. In diesem Fall reicht es nicht aus, eine Massage anzuwenden. Wenn du nicht weißt, ob es an dir oder dm Pferd liegt, kannst du versuchen, ein anderes Pferd zu reiten oder jemanden auf dein eigenes Pferd zu setzen. Je mehr Pferde du reitest, desto bewusster werden dir deine eigenen Fehler und Schiefe. become about your own mistakes and crookedness.
Das Pferd arbeitet nicht über seinen Rücken Wenn das Pferd nicht über seinem Rücken läuft, verliert es oft seinen Takt, du verlierst die Kontrolle über seine Schultern, das Pferd sucht nicht den Kontakt, es verliert den Fokus, wird „faul“, fängt an wegzulaufen, sich zu stark zu biegen etc. Du wirst all diese Dinge in deinem Körper spüren und es wird schwierig sein, richtig und entspannt zu sitzen. Selbst wenn das Pferd richtig trainiert ist, wird es Momente geben, in denen du dies erleben wirst. Am Anfang wirst du das wahrscheinlich oft erleben, aber mit der Zeit wird es weniger. Egal was, du solltest dein Pferd so schnell wie möglich über den Rücken arbeiten lassen. Wenn du z. B. dein Pferd im Arbeitshaltung reitest und du plötzlich Probleme bekommst, solltest du dein Pferd sich wieder dehnen lassen, den Takt wiederherstellen und das Pferd wieder über seinem Rücken arbeiten lassen. Wenn das Pferd während des Trabens ins Hohlkreuz geht und du es nicht mehr über den Rücken arbeiten kannst, musst du zur Arbeit im Schritt zurückkehren. Manchmal kann es auch vorkommen, dass das Pferd einige der oben genannten Dinge tut, obwohl es sich recht tief dehnt. In diesem Fall arbeitet das Pferd auch nicht richtig über seinem Rücken. Was hier fehlt, ist, dass das Pferd nicht korrekt untertritt.
Alltagsleben Schiefe, falsche Haltung und schlechte Gewohnheiten sollten während dem Reiten nicht korrigiert werden. Die Art und Weise, wie du im Alltag sitzt, gehst und stehst wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie du auf einem Pferd sitzt. Nutze also deinen Alltag, um dich selbst zu korrigieren. Laufe mit einem geraden Rücken und mit erhobenem Kopf. Versuche, nicht in deinem Rücken zusammenzufallen, wenn du sitzt. Achte mal darauf, ob du immer das selbe Bein über das andere kreuzt oder dich immer auf demselben Bein ausruhst und so weiter.
34 | NoBackPain | April 2019
Der Reiter Als Reiter können wir nicht nur an unsere eigene Haltung denken. Wir müssen mit dem Pferd arbeiten. Egal wie viel wir an unserer eigenen Haltung arbeiten, wir können dies nicht tun, ohne uns auch auf das Pferd zu konzentrieren. Das macht das Reiten für viele Menschen so schwierig. Wir müssen sowohl unseren eigenen Körper als auch den Körper des Pferdes kontrollieren. Nur wenn Pferd und Reiter optimal zusammenarbeiten, wird das Erscheinungsbild leicht und schön sein.
Das Pferd arbeitet über seinen Rücken Wir müssen das Pferd den Großteil der Zeit über seinen Rücken arbeiten. Denn wenn das Pferd das nicht tut, funktioniert das „Stoßdämpfersystem“ nicht und die Gelenke und Sehnen werden unnötig belastet. Diese mangelnde Stoßdämpfung wirkt sich auch negativ auf den Körper des Reiters aus, insbesondere auf Rücken und Nacken des Reiters. Einige Reiter versuchen dies zu mindern, indem sie mit dem Kopf nicken, mit rundem unteren Rücken reiten, sich im Trab weit zurücklehnen und so weiter.
Lass dich korrigieren Es sollte einleuchtend sein, dass, wenn du irgendwo im Körper eine Blockade hast, das von einem Chiropraktiker, Osteopathen, Physiotherapeuten oder ähnlichem korrigiert werden muss (lies den Artikel von Charlotte Ravnbo's). Bei Muskelverspannungen kannst du eine Massage versuchen, aber wenn das Problem immer wieder auftritt, musst du den Grund dafür finden. Eine Massage behandelt nur die Symptome. Einige finden Yoga und Dehnübungen hilfreich. Wie du sehen kannst, gibt es viele Dinge, die sich darauf auswirken können, wie gut man auf einem Pferd sitzt. Abgesehen von den oben genannten Dingen, kann es auch eine Herausforderung sein, wenn du anfängst, gemäß den Prinzipien von Art2Ride zu reiten. Und warum ist das so?
Amaze wird in mehr Aufrichtung geritten, aber nur für einen kurzen Moment, danach lasse ich sie wieder zurück in die Dehnung.
Amaze in der Dehnung. Es ist leicht zu erkennen und vorstellbar, dass die Zügel so dem Reiter keinerlei Halt bieten.
Art2Ride Wenn wir zum ersten Mal nach Art2Rides Prinzipien reiten, möchten wir, dass sich unsere Pferde tief strecken. Wenn eine gründliche Vorbereitung mit Bodenarbeit erfolgt ist, hat das Pferd bereits gelernt, sich zu dehnen, wird dies auf meistens anbieten, wenn wir mit der gerittenen Arbeit beginnen, wenn auch nicht konsequent. Die meisten Pferde suchen nicht von Beginn an den leichten, beständigen Kontakt, und wenn dies der Fall ist, ist der Kontakt so leicht, dass der Reiter diesen nicht verwenden kann, um diese zu stabilisieren. Unsere Schenkelhilfen werden abwechselnd gegeben, oder wir fordern das Pferd mit userem inneren Bein auf, unter zu treten. Unsere Beine klammern sich nie fest um das Pferd. Auch auf diese Weise können wir uns nicht ausbalancieren. Es ist also nicht schwer zu verstehen, dass diese Reitweise vom Reiter ein gutes Gleichgewicht erfordert. Je entspannter man auf dem Pferd sitzen kann, desto besser kann der Körper dem Pferd folgen. Ein entspannter Körper hat eine bessere Balance als ein angespannter Körper. Nicht selten habe ich erlebt, wie eines meiner Pferde gescheut hat und nach vorne oder zur Seite gesprungen ist, während ich es in Dehnung gearbeitet habe und jedes Mal war ich beeindruckt, wie schnell der Körper reagiert und im Gleichgewicht bleibt, wenn man entspannt ist. Sei entspannt Deshalb ist mein erster Gedanke, wenn ich auf ein Pferd steige, immer, ob ich entspannt sitze. Ich beginne im Schritt und lasse mein Pferd sich tief dehnen. Gleichzeitig versuche ich meine Gedanken zu ordnen. Ich versuche im Moment präsent zu sein. Nur dann kann ich mich und das Pferd gleichzeitig wahrnehmen. Wenn ich meinen Gedanken nicht ordnen kann und sie mich immer wieder stören, ist es mir unmöglich, beides gleichzeitig zu fühlen. Es ist so, als würden alle Gedanken zu viel Platz in meinem Kopf einnehmen. Wenn ich die Kontrolle über meine Gedanken habe, konzentriere ich mich darauf, ob ich irgendwo in meinem Körper angespannt bin. In dem Moment, in dem ich irgendwo eine Verspannung spüre, kann ich diesen Teil meines Körpers entspannen. Wenn ich in meinem Körper entspannt bin, kann ich plötzlich die Bewegungen des Pferdes viel besser spüren. Jetzt versuche ich, auf meine Sitzknochen zu achten. Wird mein Gewicht gleichmäßig auf beide Sitzknochen verteilt, wenn ich mich auf einer geraden Linie befinde? Kann ich auf meinem inneren Sitzbein etwas mehr Gewicht fühlen, wenn ich mich auf einer Kurve befinde?
Kriemhild Morgenroth i.A.der Peter Horobin Sattlerei wird bei beiden Seminaren anwesen sein. Du kannst also kommen und dir die Peter Horobin Sättel anschauen. Es ist auch möglich sein Pferd mitzubringen und deienn sattel prüfen zu lassen und wenn möglich anpassen zu lassen und einen Peter Horobin Sattel auszuprobieren und darin zu reiten. Du musst nicht an dem Seminar selber teilnehmen, um dies zu nutzen, aber eine Registrierung ist notwendig. Mehr lesen zu Seminar in Dänemark
36 | NoBackPain | April 2019
Art2Ride Seminar in Berlin am 18.-19. Mai 2019 Die Clinic ist leider abgesagt! Wenn Du an Privatunterricht von William Faerber auf Landgut Schönwalde interessiert ist, sende bitte eine E-Mail oder über Facebook: pn an Katharina Togotzes
Art2Ride Seminar in Dänemark am 10.-12. Mai 2019 Der Gründer von Art2Ride, William Faerber, hält ein Seminar am 10.-12. Mai 2019 in Dänemark auf Frydenlund, Sivvej 9, 4780 Stege. Wenn du mehr lernen oder diese Art des Training ganz nah erleben möchtest, melde dich entweder als Zuschauer oder mit einem Pferd an. Mehr lesen
Noller wird in Rechtsstellung geritten. Man kann erkennen, dass das äußere, linke Bein komplett von der Hüfte an nach hinten gelegt wird. Der innere Sitzhöcker wird etwas weiter vor platziert, während die innere Schulter etwas zurück genommen wird.
Die Beine Ich bemerke auch, ob meine Beine locker und entspannt sind und ob sie der Bewegung des Pferdes folgen. Wenn unsere Beine entspannt sind, kannst du spüren, wie die Beine das Pferd eins nach dem anderen berühren, abwechselnd von links nach rechts im Takt des Pferdes. Das ist wichtig zu beachten, da du das Hinterbein auf dieser Seite beeinflussen kannst, wo dein eigenes Bein automatisch das Pferd berührt, und du kannst dieses Hinterbein dazu bringen, tiefer unter den Körper zu treten. Das geschieht ebenfalls ohne dass du so viel darüber nachdenken musst, ob sich das Hinterbein in einer Position befindet, in der es möglich ist, es zu beeinflussen.
Lucky Lady in der Dehnung. Je mehr das Pferd seinen Rücken aufwölbt, desto mehr wird sich der Reiter dehnen. Es ist eine große Hilfe, dass der Sattel sowohl für mich als auch das Pferd perfekt ist.
Schultern und Hüften Wenn wir reiten, sollten unsere Schultern den Schultern des Pferdes folgen und unsere Hüften sollten den Hüften des Pferdes folgen. Wenn wir also eine Kurve reiten, sollte unsere innere Schulter ein wenig zurück genommen werden, während unsere innere Hüfte ein wenig nach vorne genommen wird. Dabei wird der innere Sitzknochen automatisch etwas mehr belastet. Diese Dinge oder diese Reaktion unseres Körpers wird automatisch kommen, wenn wir entspannt sitzen und versuchen, dem Pferd zu folgen. Wenn unsere innere Hüfte ein Stück nach vorne platziert wird, kommt unsere äußere Hüfte nach hinten. Wenn deine Beine entspannt sind, liegt das äußere Bein automatisch von der Hüfte nach unten. Und jetzt wird unser Körper, ohne darüber nachzudenken, in die Position für die linke oder rechte Hand gebracht, je nachdem, auf welcher Hand wir uns befinden.
38 | NoBackPain | April 2019
Der Rücken Dein Rücken sollte gerade, aber entspannt sein. Du kannst dich nur ausbalancieren, wenn du deine Schultern zurücknimmst und deine Bauchmuskeln anspannst. Dies gilt unabhängig davon, ob du mit kurzen Steigbügeln im leichten Sitz oder im Dressursitz reitest. Du sollten niemals deine Schultern nach vorne fallen lassen. Es wird schwieriger für dich, dein Gleichgewicht zu halten, und du sitzt schwer im Sattel. Du sollten dich gerade aufrichten und ein Gefühl von Leichtigkeit bekommen. Du sollten aufrecht und gerade sitzen. Lehne dich niemals nach vorne (es sei denn, du reitest mit kurzen Steigbügeln im leichten Sitz), das Pferd hat schon vorher viel Gewicht auf der Vorderhand, ins Besondere am Anfang des Trainings. Deshalb sollten wir versuchen, die Vorderhand nicht noch mehr zu belasten. Du kannst dich etwas zurücklehnen, wenn du das Gefühl hast, dass das Pferd den Rücken verliert. Wenn du das kurzzeitig in einer fließenden Bewegung tust, wird es das Pferd veranlassen, tiefer unter sich zu treten und seinen Rücken anzuheben. Es ist, als ob du die Energie des Pferdes verändern würdest. Das ist nicht das Gleiche, was man auf Turnieren sehen kann, bei denen sich der Reiter im verstärkten Trab zurücklehnt. Sitz niemals schwer im Sattel und versuch niemals, dein Pferd mit deinem Sitz nach vorne zu schieben.
Fehler Wenn du zu viel darüber nachdenkst, was das mit deinem Körper tust, während du reitest, machst du oft zu viel. Schauen wir uns zum Beispiel die Schultern an. Deine Schultern sollten den Schultern des Pferdes folgen. Wenn du viel darüber nachdenkst, deine Schultern zu drehen, wenn du dich auf dem Zirkel befindest oder wenn du abwendest, wirst du sie oft unbeabsichtigt zu stark drehen. Denke an das Pferd!! Das Pferd kann seinen Hals sehr stark biegen, während die Beugung im gesamten Körper vom Widerrist bis zur Hüfte ziemlich begrenzt ist, insbesondere wenn sich das Pferd bewegt. Es ist selbsterklärend, dass aus diesem Grund die Wendung, die wir mit unseren Schultern machen sollten, sehr gering sein sollte. Der Fehler dabei ist, dass wir unsere Schultern meistens zu viel drehen, anstatt zu wenig. Andere Fehler im Zusammenhang mit den Schultern könnten sein, dass wir nicht nur die Schultern drehen, sondern stattdessen den gesamten Rücken verdrehen. Wenn dies geschieht, erhalten wir eine völlig andere Wirkung, als das, was wir wollten. Wir bewegen jetzt unsere innere Hüfte nach hinten und die äußere Hüfte nach vorne. Dies ist fast das Gleiche, als würde man das Pferd bitten, sich nach außen zu biegen. Diese Art des Sitzens wird auch mehr Gewicht in den äußeren Steigbügel geben. Und das ist somit ein direktes Signal an das Pferd, sich in die entgegengesetzte Richtung zu wenden, als der Reiter beabsichtigt hatte. Dies ist der einfachste Grund, warum ein Pferd seinen Kopf hebt,ins Hohlkreuz gerät und in Schlangenlinien oder in einer Acht läuft und so weiter. Ein anderer Fehler liegt vor, wenn sich der Reiter darauf konzentriert, die Schultern zu drehen und dabei gleichzeitig die innere Hüfte vorne zu halten. Wenn wir unsere Schultern zu stark drehen und die Hüfte vorne halten, werden wir meistens auch nach Innen fallen. Die Wirbelsäule wird sich nach außen wölben. Dadurch wird der äußere Sitzknochen stärker belastet. Und wieder bekommt das Pferd widersprüchliche Signale von uns. Das Pferd lässt seinen Rücken fallen und verliert den Takt.
Amaze im Schritt. Ich bleibe im Schritt, bis ich fühlen kann, dass es Momente gibt, in denen sie ihren Rücken anhebt. Wenn sie das tut, fühlt sich das komplett anders und viel besser an, auf ihr zu sitzen.
40 | NoBackPain | April 2019
Die Hände Solange das Pferd den Kontakt nicht konsistent hält, sollten die Hände angehoben oder auseinander geführt werden, um dem Pferd zu folgen zu können. Für viele Menschen gilt das als nicht sehr schön. Dies ist jedoch eine Trainingsphase, und wenn das Pferd einen beständigen Kontakt zu den Zügeln sucht, wird es völlig anders aussehen. Es ist jedoch notwendig, dem Pferd auf diese Weise zu folgen, wenn du deinem Pferd beibringen möchtest, den Kontakt zu suchen. Wenn du das nicht tust, ziehst du dem Pferd unbeabsichtigt im Mund herum, oder du verlierst den Kontakt vollständig.
Lehre dich, entspannt zu sitzen Ich bleibe immer so lange im Schritt, bis mein Pferd richtig arbeitet und ich selbst richtig sitze. Und erst dann gehe ich zum Trab über. Wenn ich beim Traben Probleme mit dem Pferd oder meinem eigenen Sitz bekomme, gehe ich wieder zurück zum Schritt. Das Wichtigste, wenn wir reiten, ist unsere Fähigkeit, entspannt zu sitzen. Die meisten Pferde akzeptieren einen Reiter, der nicht perfekt sitzt, solange der Reiter entspannt ist. Aber sie mögen es normalerweise nicht einen angespannten Reiter auf dem Rücken zu haben. Unser schlimmster Feind als Reiter ist die Anspannung. Wir müssen lernen, entspannt zu sitzen. Natürlich solltest du es nicht ignorieren, wenn du weißt, dass du Probleme mit deinem Sitz hast. Was ich mache, ist, Fotos oder Videos während des Reitens machen zu lassen. Und dann suche ich nach meinem gravierensten Fehler. An diesen Fehler denke ich, wenn ich reite. Wenn ich später sehe, dass ich das korrigiert habe, gehe ich zum nächsten Fehler über. Ich versuche nicht gleichzeitig an Rücken, Hände, Kopf und Beine zu denken. Wenn ich das täte, konnte ich mich auch nicht auf das Pferd konzentrieren. Wenn du das nächste Mal reitest, versuche im Schritt zu arbeiten, während sich das Pferd dehn und seinen Rücken aufwölbt, versuche, den Kontakt zu Zügeln zu halten, und konzentriere dich auf nichts anderes als entspannt zu sein. Versuche zu fühlen, wie sich das Pferd unter dir bewegt und wie sich der Kontakt an den Zügeln anfühlt, und das ist alles. Denke an nichts anderes. Ich verspreche dir, dass dies viele Probleme lösen wird. Wenn wir entspannt sitzen und nur den Bewegungen des Pferdes folgen, werden sich so viele Dinge plötzlich so natürlich anfühlen und es wird auch leicht und natürlich aussehen. Wenn etwas schwierig ist, versuch es mit einer feineren Hilfengebung. Meist wird das einen großen Unterschied machen. Wir müssen uns daran erinnern, dass Reiten eine Interaktion zwischen zwei Körpern ist. Diese Wechselwirkung kann nicht in zwei Teile geteilt werden. Es sei denn, wir steigen vom Pferd. Wenn es sehr schwierig ist, richtig zu sitzen, gibt es etwas, das entweder bei uns selbst oder beim Pferd korrigiert werden muss, und ein solches Problem sollte während dem Reiten nicht gelöst werden.
Die wichtigste Fähigkeit Es ist sinnlos, dass wir als Reiter auf einem Pferd sitzen, das steif ist und nur eine Haltung annnimt, solange das Pferd nicht seine Balance und den richtigen Kontakt gefunden hat. Natürlich wollen wir als Art2Ride-Reoter gut sitzen, aber wir müssen dies durch unsere eigene Balance und unsere Fähigkeiten tun, um das Pferd dazu zu bringen, über seinem Rücken zu arbeiten. Unsere Fähigkeiten, das Pferd dazu zu bringen, seinen Rücken aufzuwölben, und dies zu erhalten, ist die Linda - NoBackPain.dk