MedDEV Quarterly Q418 News
20 Jahre EUROSPINE: Eine Übersicht
MedDEV News I Controlled Circulation I ET: 2018-10-01
Kultur Q4: Buch, Konzert, Theater
Meddev 2.7/1 Rev.4: Kommt hier die Innovationsbremse?
Impressum: Verantwortlich für den Inhalt der Seiten: SLQ GmbH Medical Device Quartely News & MedDEV News sind Publikationen der SLQ GmbH, 8280 Kreuzlingen, Switzerland © SLQ GmbH 2018. All Rights Reserved. Publication and webpage is published by SLQ GmbH, that is solely responsible for its content. All publications are governed solely by applicable Swiss laws and governmental regulations. Third party trademarks and content used, referred to and linked herein are trademarks and content of their respective owners. Contact: SLQ GmbH, Sonnenstrasse 35, 8280 Kreuzlingen, Switzerland
MedDEV News Q418
Q418
Die EUROSPINE fand dieses Jahr in Barcelona statt.
Nachlese
Kongress. Behandlung der erkrankten Wirbelsäule: Gibt es neue Trends? Im September trafen sich die Experten - Hersteller und Ärzte - in Barcelona.
Aussicht
Software as Medical Device 11 Fake statt Fakt 12 Alles Verhandlungssache 13
Aufsicht
Nachsicht
Kultur. Liebe, Eifersucht und Mord. Der Bodensee wird zur vielbejubelten Opernbühne. 2018 zum letzen Mal: Carmen von Georges Bizet.
10 Neues Knie, doch alter Schmerz
Inhalt MedDEV Quartly News Q4/18
20 Jahre EUROSPINE 5 Barcelona 6 Titanium versus PEEK 7
8 Kongresse Q4/18 15 Konzerte Q4/18
EUROSPINE 2018 5 Kultur: Carmen 2017/2018 14
Hemmschuh 9 MedDEV 2.7 /1 Rev. 4 ? 10 Jobmotor MedTech 10 Medtech School 2018
Weitsicht
Titel
MedDEV News: Editorial
Redaktion: Dietmar Schaffarczyk (ZYK), Claudia Pavel (CP), Stefan Gasteiger (GS). DPD. DPA. Presseportal. V.i.S.d.P: Dietmar Schaffarczyk (Leitung) Herausgeber: SLQ GmbH Clauia Pavel Satz. Grafik. Layout: Pixelathleten
In eigener Sache. Liebe Leserinnen und Leser, mit der Ausgabe Q4/18 der MedDEV News haben Sie jetzt auch die Möglichkeit, sich jederzeit tagesaktuell über wichtige Themen aus der Medizintechnik, dem Gesundheits- sektor und über Veranstaltungen in der Vier-Länder-Region Bodensee zu informieren: Zum 15. Oktober wird unser Verlagshaus den Blog "Medical Device News" übernehmen und redaktionell betreuen und betreiben: http://meddevnews.blogspot.com
NACHSICHT
5/18
EUROSPINE 2018 Das jährliche Meeting EUROSPINE fand heuer in Barcelona statt: Bewährtes Programm , bekannte Gesichter, das Kongressgelände nur 1 Kilometer vom Sandstrand entfernt...
6/18
EUROSPINE 2018, Barcelona, Spanien (ZYK) Vom 19. September bis 21. September war die Hauptstadt Katalonies der Gastgeber für das diesjährige EUROSPINE Meeting. So war Ende September 2018 die zweitgrößte Stadt Spaniens Nabel der Welt, zumindest was Ärzte, Vertriebler, Entwickler, Medizintechniker und Hersteller mit Fokus auf die Behandlung der erkrankten Wirbelsäule betrifft. Jahr für Jahr treffen sich mehrere Tausend Fachleute und Spezialisten aus über 80 Ländern, um sich weiterzubilden und um sich über Produkttrends zu informieren. Die EUROSPINE 2018 in Zahlen und Fakten: 2.568 qm Ausstellungsfläche. 155 E-Poster. 78 wissenschaftliche Vorlesungen. 3.703 Teilnehmer. 1.578 Industrievertreter. 150 Aussteller. 4 Strand- bereiche. 4.2 Kilometer goldener Sandstrand. 28 Grad. Sonnenschein: Sicher lockte die Millionen- stadt direkt am Mittelmeer den einen oder an- deren Wirbelsäulenprofi auf den Kongress: Selten gab es eine so gelungene Mischung aus Sonne, Meer und Wissenschaft wie in diesem Jahr. Virtual Reality in der Operationsplanung Das wissenschaftliche Programm war durchwegs auf hohem Niveau, die Virtual Reality bzw. Augmented Reality hielt Einzug in die Vortragssäle des Kongresses. Augmentet Reality ist inzwischen gesetztes Thema im Operationssaal, wenn es glit, kompliziere Eingriffe minutiös zu planen. Interoperative 3D Imaging Technologien sind ebenso Trend wie 3D-Druck und Additive Manufacturing. Dass Additive Manufacturing ein angesagtes Topthema ist und wohl auch bleiben wird, wird ebenfalls von der Tatsache unter- mauert, dass das Wurmlinger Medtech-Unter- nehmen EIT GmbH kurz vor Beginn der Eurospine von Johnson & Johnson Medical GmbH über- nommen wurde. Beide Unternehmen waren auf der EUROSPINE 2018 vertreten. Mit diesem Deal erweitert DePuy sein Produktportfolio bei Inter- body-Fusion-Cages um 3D-gedruckte Titan Im- plantate für die Wirbelsäulenchirurgie.
angenommen zu werden. Nur wenige Hersteller in Europa setzen auf diese Materialvariante. Lieber verlässt man sich auf altbewährte Coating-Technologien, allen voran Titanium- Plasma-Spray-Coatings. Doch bei dem Versuch, die osseointegratien Eigenschaften von PEEK mittels einer Titanbeschichtung zu verbessern, kauft man sich ebenfalls die negativen Eigenschaften eben dieses Materials mit ein: Metall-Nano-Partikel können sich über das Lymphsystem im Körper des Patienten verbreiten und TiO2-Ionen lagern sich in den roten Blutkörperchen ab. Langzeitauswirkungen können zur Zeit noch nicht abgeschätzt werden. Jedoch erhärtet sich zunehmend der Verdacht, dass diese Materialien für neurologische, wie auch für kardiologische Erkrankungen verantwortlich gemacht werden können. Zeit für Innovation Es wird Zeit für einen Paradigmenwechsel: Die Kombination von PEEK und Titan scheint nicht ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu sein: Es wird Zeit für eine neue Generation von Implantatmaterialien: Stabil, röntgentransparent und komplett metallfrei. Vielleicht gibt es nächstes Jahr, auf der EUROSPINE 2019 in Helsinki vielversprechende neue Ansätze zu entdecken. Seien wir gespannt. EUROSPINE 2019, 16-18 Oktober, Helsinki (FIN).
Die Übernahme von EIT GmbH durch Johnson & Johnson zeigt aber auch, dass der Trend hin zu Titanimplantaten in der Spine-Community immer noch anhält. Und das obwohl andere Fachrich- tungen längst vor den negativen Auswirkungen von Metallimplantaten warnen: Man muss sich dazu nur einmal bei den Dentalchirurgen um- sehen. Der Trend geht hier hin zu komplett metallfreien Implantaten: Abrieb und Korrosion schädigen die Implantat- oberfläche. Unerwünschte Nebenwirkungen durch Metallabrieb und das Freisetzen von Metall-Ionen im Körper des Patienten werden in letzter Zeit vermehrt beobachtet. Und dennoch gilt vielen Titan als Golden Standard bei Implantat- materialien. Das liegt an den osseointegrativen Eigenschaften dieses Materials. Osseointegrative Eigenschaften, die das Alternativmaterial PEEK nicht vorweisen kann. Im Gegenteil. PEEK gilt nahezu als inert. Immer noch im Trend: Coatingtechnologien Diese Tatsache führt uns direkt hin zum zweiten, nachhaltigen Trend: Coating. Seit Jahren versuchen Hersteller die Oberflächeneigenschaften ihrer PEEK-Implantate zu verbessern. Invibio hat dazu eigens ein "neues" Material auf den Markt gebracht. Aber auch wenn das HA-enhanced PEEK Optima bereits seit Jahren er- hältlich ist, so scheint es dennoch noch nicht recht durchzusetzen.
Titanium versus PEEK: Eine Frage des Gechmacks?
7/18
Messen & Veranstaltungen
Dezember
8/18
October 11-13, 2018 Dental World 2018 Budapest, Hungary. Oct. 12-14, 2018 World Dental Show 2018 Mumbai, India. Oct. 16-17, 2018 Medtech and Pharama 2018 Basel, Switzerland. October 18-20, 2018 Pragodent 2018 Prague, Czech Republic. Oct. 26-27, 2018 Moscow MEDSHOW 2018 Moscow, Russia. Nov. 12-15, 2018 MEDICA 2018 Düsseldorf, Germany. Nov. 19-20, 2018 Dental Oralcare 2018 Cape Town, South Africa. Dec. 6–8,2018 Deutscher Wirbelsäulenkongress Wiesbaden, Germany
Oktober
November
AUSSICHT
NeuesKnie, doch alter Schmerz Infektionen und Prothesenlockerung verhindern verbesserte Lebensqualität MedDEVNews. 160.000 künstliche Kniegelenke werden in über 1.200 Zentren jährlich allein in Deutschland operiert. Die Hoffnung auf ein beschwerdefreies Leben nach erfolgter Intervention erfüllt sich jedoch für viele der schmerzgeplagten Patienten leider nicht: Auch nach der Operation klagen viele Patienten über Schmerzen und Bewegungseinschränkung im Knie. So berichten Murray et al. über 7-Jahres-Ergebnisse von 1.429 Knieprothesen und mussten feststellen, dass 30% ihrer Patienten Schmerzen unterschiedlichen Ausmaßes angaben.
WEITSICHT
9/18
Viele Patienten klagen auch nach der Operation über Belastungsschmerzen, Schwellungen oder Instabilität. Beinahe ein Drittel der Patienten ist betroffen: Neben einem (a) nicht richtig dimen- sionierten Kunstgelenk oder (b) Instabilität, verursacht durch Bandinsuffizienz, Muskelhypo- trophie oder Achsenfehlstellung, ist (c) eine frühe Infektion oder (d) Prothesenlockerung Hauptgrund für andauernde Schmerzen und ein zunehmendes Instabilitätsgefühl [1]. Vorschnelle Revisionen sollten dennoch vermieden werden, da bei jedem (zusätzlichen) Eingriff weiterer Knochen verloren geht: Die Indikation für eine erneute Operation ist streng zu stellen. Patienten mit unklarer Sympto- matik und „erschwerter Diagno- sefindung“ sollte man keinesfalls zu einer Revisionsoperation ra- ten: Literaturdaten zufolge sind die dabei erzielten Ergebnisse oft nicht überzeugend. Empfehlenswert ist es, im Vorfeld die Operation genau zu planen, das Implantat exakt zu bemessen und auf Implantat- materialien zu achten, die den Abrieb erschweren, bzw. das Einheilen des Implantates in den umgebenden Knochen aktiv un- terstützen. Unterschiedliche Firmen be- schäfigen sich seit geraumer Zeit damit, neue Implantatmate- rialien zu entwickeln oder bereits zugelassene zu modi- fizieren und zu funktionalisie- ren, um Infektionen und Implan- tatlockerungen vorzubeugen.
Unter Mimicking Bone Technology (MBT) hat zum Beispiel stimOS GmbH ein Verfahren zum Patent angemeldet, das verspricht, jedes gängige Implantatmaterial an seiner Oberfläche und somit an der jeweiligen Implantat-Körper-Schnittstelle (IBI: Implant-Body-Interface) Knochen-identisch zu gestalten, damit der Körper des Patienten Implantate nicht mehr als Fremdkörper wahr- nimmt. Die Wissenschaftler sprechen dabei über eine Art Tarnung für das Implantat und bezeichnen das biochemische Mineralisierungsverfahren als Tarn-
Tarnkappen- oder Stealth-Technologie für Implan- tate, anwendbar auch auf jede Art von Knie- endoprothese. Infektion, Lockerung, Abrieb: Risiken eines künstlichen Kniegelenks Neben allgemeinen Operationsrisiken wie Venenthrombose, Embolie, Blutung oder Allergie gegen verabreichte Medikamente, kann das Einsetzen einer Knieprothese spezifische Probleme verursachen. So berichtet die Züricher Uni- versitätsklinik Balgrist, dass etwa 20% - 30% der Patienten auch ein Jahr nach Einsetzen der Knieprothese meist Schmerzen haben und etwa die Hälfte davon aufgrund einsetzender Kom- plikationen mit der Operation unzufrieden ist. Die häufigsten Ursachen von Komplikationen sind (a) Implantatlockerungen, (b) Infektionen und (c) eine Instabilität des Gelenks [2]: Kommt es zu einer Lockerung der Prothese, äußert sich dies oft mit Schmerzen bei Belastung und ist im Röntgenbild sichtbar. Lockerungen treten meist langsam auf, die Gründe hierfür können mannigfaltig sein, be- dingt jedoch immer durch schlechtes Einheilen des gesetzten Implantates. Die Infektion einer Knieprothese, wie sie in den ersten Wochen nach der Operation oder auch erst nach Jahren auftreten kann, ist ebenfalls eine schwerwiegende Komplikation. Im schlimmsten Fall muss – wie bei der Implantatlockerung – die Prothese entfernt und für mehrere Wochen ein antibiotikagefüllter Zementersatz eingesetzt wer- den. Komplikationen mit Materialmodifikationen vorbeugen Erst nach sicherer Abheilung des Infekts kann – oft erst nach Wochen oder Monaten – kann die er- neute Implantation einer Prothese in Betracht ge- zogen werden[3]. Infektionen können vermieden werden, wenn Implantatmaterialien dahingehend gestaltet sind, dass sie schnelles Einheilen – sprich: die schnelle Bildung von neuem Knochen und das Anwachsen des Knochen an der Implan- tatoberfläche – direkt nach erfolgter Operationen unterstützen und begünstigen. Jeder Prothesenwechsel führt unweigerlich zu einem Verlust an Knochensubstanz: Sollte den- noch eine Revisionsoperation indiziert sein, ist nach Meinung der Experten dringend zu raten, sie
an einem spezialisierten Zentrum von einem er- fahrenen Operateur vornehmen zu lassen. Falls aufgrund einer Lockerung oder einer Infektion der Wechsel einer Knietotalprothese notwendig ist, muss die sogenannte Revisionsprothese der oft schwierigen Situation (Knochenverlust oder Fehlen der Bandstabilität) gerecht werden. Fortschritt in Design, Mechanik und Biokompatibilität Moderne Knieprothesen halten heute meist be- deutend länger als zehn Jahre. Auch die Material- forschung hat immense Fortschritte gemacht. Die bio-chemische Modifizierung und Minerali- sierung (Mimicking Bone Technologie) der Implan- tatoberfläche vor dem Einsatz im Körper des Patienten [4] wird in naher Zukunft Beschichtungs- verfahren wie Plasma-Spray-Coatings ablösen. Plasma-Spray-Coatings unterstützen zwar (in ge- ringem Umfang) das Wachstum von Knochen- zellen, jedoch bergen Plasma-Spray beschichtete Implantate die Gefahr des Abriebs. Abrieb wiederum kann für Entzündungsherde und Infektionen im Körper des Patienten verant- wortlich sein und unweigerlich zu Revisionen führen, die es zu vermeiden gilt. Biochemische Mineralisierung der Implantatoberfläche hingegen mineralisiert das IBI (Implant-Body-Interface) Knochen-identisch und beugt so schon im Vorfeld Infektionen und Implantatverlust vor. Revisionen nach Kniegelenksoperationen (Wissenschaftliches Institut der AOK) [1] Michael Wörner et al., Orthopäde 2014; 43:440-447 [2] Risiken und Revisionsoperationen nach einem künstlichen Kniegelenksersatz, Uniklinik Balgrist, Zürich [3] Vorgehen bei Infektion oder Versagen eines künstlichen Kniegelenks, Schulthess Klinik, Zurich [4] Mimicking Bone Technologie (MBT): stimOS GmbH, KN
10/18
Eigentlich gilt die Revison 4 der Leitlinie schon seit 1. Juli 2016. Doch haben es viele Hersteller versäumt, ihren „Report zur klinischen Evaluierung (CER)“ den gehobenen Anforderungen der neuen Lesart anzupassen. Und nun drängt die Zeit. Manchem wird sie schon knapp. Viele Hersteller suchen nun Hilfe bei externen Beratern, denn die Revision 4 hat es in sich: Mit 65 Seiten ist sie wesentlich umfangreicher als die Vorgängerversion mit 46 Seiten. Doch die zusätzlichen 19 Seiten bedeuten nicht nur zusätzliche Anforderungen – im Gegenteil: Der detaillierte Anhang gibt Hilfestellung, Erläuterungen und Tipps zur Umsetzung der Meddev 2.7/1. Es lohnt sich also, einen Blick in den Anhang zu werfen. Regulatorisch beinhaltet die MEDDEV 2.7/1 Revision 4 vor allem Verschärfungen, mit teilweise erheb- lichen Konsequenzen: Die Autorenqualifikation wird für viele Hersteller eine nicht unerhebliche Hürde darstellen. Auch fordert die Leitlinie strengere Maßstäbe für Äquivalenz von Vergleichsprodukten (diese müssen CE zertifiziert sein) und eine Pflicht-Suche (Literature Research) in Europa-bezogenen Datenbanken. Die Revision setzt auch verbindliche Frequenzen von Updates der CER nach eigens entwickelten Kriterien fest. Meddev 2.7/1 (Rev.4): Nadelöhr, Hemmschuh, Innovationsbremse?
11/18
Hemmschuh Meddev 2.7/1 Rev.4 ?
Die Europäische Kommission hat eine überarbeitete Version des Leitfades zur Klinischen Bewertung – MEDDEV 2.7/1 (Rev. 4) veröffentlicht. Die neue Version beinhaltet strengere Anforderungen als das alte Dokument. Ein Kommentar von Dietmar Schaffarczyk.
AUFSICHT
Nicht selten wird diese regulatorische Forderung zu Konsequenz haben, dass Informationen nicht herangezogen, analysiert und verwertet werden dürfen - aus rein formalen Gründen! Wie ist das mit der generellen Forderung in Einklang zu bringen: „alle relevanten klinischen Daten“ zur Bewertung heran zu ziehen? Vor diesem Hintergrund mag die Regelung zudem kontra-produktiv sein: Es scheint in Zukunft ausgeschlossen, Technologien von einer Anwendung auf eine andere Anwendung zu transferieren. Der Siegeszug des Oberflächen- coatings – beginnend bei Dentalprodukten hin zu Hüft-, Knie- oder Wirbelsäulenprodukten - hätte so nie stattfinden können. finden können.
Die Zeiten, in denen man sich sein Vergleichs- produkt „zusammenkombinieren“ konnte, sind nun ebenfalls endgültig passé: Das Vergleichsprodukt muss in allen drei Teilbereichen - klinische Äquivalenz, technische Äquivalenz und biologische Äquivalenz – mit dem zuzulassenden Produkt vergleichbar sein: Eine Hürde, die oft nicht einfach zu nehmen sein wird und den vereinfachten Know-how Transfer von einem medizinischen Sektor zu einem anderen schlichtweg unmöglich macht. Es ist und bleibt unbestritten: Patientenschutz hat die höchste Priorität. Die immense Einschränkung der erlaubten Vergleichsprodukte könnte sich jeoch als Sand im Innovationsgetriebe erweisen.
Steigender regulatorischer Anforderungen zum Trotz bleibt die Medizintechnik-Branche auch in Deutschland ein verlässlicher Jobmotor. 51% der Medtech-Unternehmen die 2018 an der BVMed-Herbstumfrage teilgenommen haben, gaben an, zusätzliche Jobs gegenüber dem Vorjahr geschaffen zu haben. Nur 9% der Unternehmen mussten Arbeitsplätze reduzieren, wie der Verband bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen in Berlin mitteilte. Auch die Umsätze der Unternehmen wachsen weltweit nach wie vor durchschnittlich mit knapp 6%. Die Entwicklung im inländischen Markt hat sich 2018 mit einem Umsatzwachstum von 4,2% gegenüber dem Vorjahr verbessert. Kaum Auswirkungen der Digitalisierung Industrie 4.0 hat demnach noch kaum Einzug in die Unternehmen gefunden. Und das mag erstaunen, sind doch die Themen e-Invoicing, und die Digitalisierung administrativer Vorgänge Herausforderungen unserer Tage, denen sich die Unternehmer stellen müssen. Ein heißes Eisen in der zukünftigen Produkt- landschaft und direkt verbunden mit der Digitalisierung sind SaMDs.
12/18
Software as Medical Device Immer mehr junge Unternehmen, Firmenneugrün- dungen und Start-ups haben Produkte aus den Bereichen medizinische Software, Health-Apps oder Software als Medizinprodukt in ihrem Portfolio. Das zeigen die Veranstaltungen der Inkubatoren und Acceleratoren im Medizintechnik- bereich ebenso, wie der Blick in die Vergabelisten der bundesweiten wissenschaftlich / wirtschaft- lichen Förderinitiativen. Regulatorische Herausforderungen Regulatorisch wird dieser Trend noch spannend werden: Bewegen sich doch viele der innovativen Produkte in der Grauzone zwischen Medizin- produkt, Wellnessprodukt oder schlicht und ergreifend Consumerables: Es ist der Produkt- Claim, der Intended Use des neuen Produktes, der die Weichen stellt, ob eine APP oder eine Software den regulatorischen Amsprüchen unterliegt - oder nicht. Das müssen Firmengründer beherzigen und genau in ihrem Businessplan berücksichtigen. Bild unten: Auch die Sieger der diesjährigen Medtech Start-up School haben ein Produkt aus dem Bereich SaMD am Start: Back in the Game, ein Computerspiel zur Therapie von Depressionen.
(ZYK) Die diesjährige Herbstumfrage der BVMed-Mitgliedsunternehmen ergab, dass weltweit die Umsätze von Medizintechnologie-Unternehmen durchschnittlich um knapp sechs Prozent gestiegen sind. Die MedTech stellt somit auch weiterhin einen starken Wachstumsmotor in der Wirtschaft dar.
Jobmotor MedTech
13/18
AUSLESE
Fachbuch: Software as a Medical Device [SaMD] Sprache: Englisch ET: September 2018 Preis: 68 EUR Gebunden und als E-Book erhältlich
Software is becoming increasingly important and pervasive in healthcare. Given the availability of a multitude of technology platforms such as personal computers, smart phones, network servers, as well as increasing ease of access and distribution such as internet and cloud, software created for medical purposes (software used to make clinical decisions) and non-medical purpose (administrative, financial) are being used in healthcare.
FACH BUCH
Neues Fachkompendium aus dem Verlagshaus SLQ (engl.)
NACHLESE
In general, existing regulations address public health risks of software when embedded in a traditional medical device. However, the current application of regulations and controls may not always translate or address the unique public health risks posed by Software as a Medical Device (SaMD) nor assure an appropriate balance between patient/consumer protection and promotion of public health by facilitating innovation.
Software, that on its own is a medical device, is one of three types of software related to medical devices. The other two types are software as integral part of a medical device and software used in the manufacture or maintenance of a medical device.
The SLQ Compendium Software as a Medical Device will provide regulators with the fundamental building blocks and a common understanding of the many kinds and importance of software for medical purposes in advancing public health.
Ute Schaeffer hat sich fast zwei Jahre undercover in diese Räume begeben. Sie beschreibt die Akteure hinter den Kampagnen, analysiert die Storys und zeigt, auf welche Weise die Funktionen des Netzes die Wirkung der Propaganda verstärken: Absolut lesenswert.
Oft ist Fake von Fakt nur schwer zu unterscheiden: Ein regelrechter Informationskrieg spaltet unsere Gesellschaft und vesucht, demokratische Institutionen unglaubwürdig zu machen. Es geht um Stimmungen, nicht um Fakten. Populisten und Extremisten brauchen eine Story: mit Opfern und Tätern, klaren Feinden und Helden. Somit sind die Echo- und Meinungsräume im Internet ein Biotop für beide.
Expertenwissen
Unverzichtbar.
Wen es interessiert.
Wie Populisten, Bots und Trolle unsere Demokratie angreifen
Laie
SACH BUCH
im Internet ein Biotop für beide: Für Populisten und Extremisten. Bespiele gibt es viele: Donald Trump ist wohl der bekannteste Fakten-Faker. Doch der Mob treibt sich ebenfalls in sozialen Netzwerken um und ist gefährlich. Was die Autorin schreibt, haben wir vielfach schon geahnt, es befürchtet. Doch durch Schäfers Recherchen wird aus Ahnung Gewissheit.
Lesenswert.
Der öffentliche Raum hat sich fundamental verändert. Was als Tweet oder Post beginnt, führt zu praktischer Gewalt und hat unmittelbaren Einfluss auf Wahlergebnisse.
14/18
Fachwissen
Chancen sehen und ergreifen!
Schon früh am Morgen begeben wir uns in die erste Verhandlung mit uns selbst: Sofort aufstehen oder noch drei Mal die Schlummertaste des Weckers drücken? Kurz danach: Vollkornmüsli oder Schokocroissant? Und so geht das dann den ganzen Tag weiter. Denn Verhandlungen finden nicht nur vor Gericht oder an Konferenztischen statt, sondern bewusst und unbewusst auch in vielen kleinen Alltagssituationen.
Immer stellt sich die Frage: Wo stehe ich? Wo möchte ich hin? Wie kann ich das erreichen? Nur wer erkennt, dass er in einer Verhandlung steckt, kann die Chance zur Gestaltung nutzen. Er wird zum Handelnden, zum Ver-Handelnden.
Erreichen Sie immer das, was sie wollen? Oder erreichen Sie nie das, was Sie gerne hätten. Was glauben Sie, wie viele Verhandlungen Sie täglich führen? 10? 50? Viel mehr: zwischen 100 und 200!
Frieder Gamm zeigt Ihnen, wie Verhandlungen aufgebaut sind, wei Gestaltung funktioniert. Egl ob in der Partnerschaft im Alltag, oder im Beruf - der Autor zeigt Verhandlungstechniken und illustriert ihre Funktionsweisen mit anschaulichen Beispielen.
15/18
und Maskentanz choreografiert wurde. Doch ge- nug der Kritik. Die Carmen auf der Bregenzer Seebühne hält sicher im Großen und Ganzen was Bregenz seit Jahren seinem Publikum verspricht: Anspruch und beste Unterhaltung für gut 200.000 Zuschauer. Der See als Bühne, das Wasser als gestalterisches Element, gut aufgelegte Sängerinnen und Sänger sowie ein begeisterungsfähiges Publikum: Bregenz bringt einen immer wieder zum Staunen!
Das Bühnenbild von Es Devlin zu Kasper Holtens Inszenierung ist mit Sicherheit ein Star des Abends. Wenn nicht sogar DER Star: Denn wenn es auch nichts zu kritisieren gibt an den Solisten, dem Chor und dem Orchester, so riss die Inszenierung die Zuschauer nicht von den Sitzen: Zu brav setzte hier der Regisseur die zugegebener Maßen ohnehin dünne Geschichte um. Manchmal wünschte man sich eben etwas mehr Feuer und nicht nur Schall und Rauch. Besonders deutlich wurde dies in der Stierkampfszene, die von Holten als dünnes Ballett
(zyk) Die Seebühne der Bregenzer Festspiele ist berühmt für spektakuläre Riesen-Kulissen: Die Bühne als Metapher – was gab es nicht schon alles zu bestaunen: ein Auge, ein Gerippe, ein Bistrotisch, eine ganze Raffinerie, Marats Kopf – seit Jahren trifft die Bühnengestaltung punktgenau die Aussage des Stückes, das auf die Bretter im See gebracht wird und unterstreicht „die Moral von der Geschicht“. Auch das Bühnenbild zu „Carmen“ sieht wieder überwältigend aus und fasziniert: Übergroße Hände werfen Spielkarten in die Luft. Spielkarten die während der gut zwei Stunden, die die Aufführung dauert zum Spiegel des Spiels werden, zur Projektionsfläche für Interpretation und Hintergrundinformation oder schlicht und ergreifend zur Leinwand für Close-ups der Solisten. Grandios. Wir können also gespannt sein auf die Spielsaison 2019/2020: Dann steht RIGOLETTO von Giuseppe Verdi auf dem Programm. Premiere ist am 17.07.2019. Unbedingt vormerken.
Carmen - Bühne frei für Liebe, Drama und Eifersucht
16/18
17/18
HIMMLISCH (18/19/21/24 Oktober) Joseph Haydn 1732 – 1809 Symphonie Nr. 22 Es-Dur Hob. I:22 »Der Philosoph« Joseph Haydn Cellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob VIIb:1 Franz Schubert 1797 – 1828 Symphonie Nr. 9 C-Dur D 944 Ari Rasilainen CHEFDIRIGENT UMSTRITTEN (9/11/14 November) Carl Maria von Weber 1786 – 1826 Ouvertüre zu Oberon J. 306 Carl Maria von Weber Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 74 J. 118 Johannes Brahms 1833 – 1897 Symphonie Nr. 3 F-Dur op. 90 Dionysis Grammenos KLARINETTE Marcus Bosch ERSTER GASTDIRIGENT EXOTISCH (7/9 Dezember) Carl Nielsen 1865 – 1931 Aladdin Suite op. 34 Edvard Grieg 1843 – 1907 Klavierkonzert a-Moll op. 16 Erkki Melartin 1875 – 1937 Symphonie Nr. 5 a-Moll op. 90 »Sinfonia brevis« Ari Rasilainen CHEFDIRIGENT HEROISCH (19/21/23 Dezember) Arnold Schönberg 1874 – 1951 Ode an Napoleon op. 41 Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« Marcus Bosch ERSTER GASTDIRIGENT K
SÜDWEST DEUTSCHE PHILHARMONIE KONSTANZ
Die nächste Ausgabe erscheint am 03. Januar 2019
Q119